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Stormy MondayDamit hast Du ja Recht. Klar hätte ich gerne Elvis und Hank Williams mit ihren Singles in den Charts erlebt, das ging bei Elvis dann eher ab „In the Ghetto“. Ich stelle mir aber vor, heute würde ein talentierter Gitarrist „Electric Ladyland“ veröffentlichen, würde das in diesen unpsychedelischen Zeiten zu mehr als 200 Klicks auf UTube führen? Ich zweifle.
Ich nicht. Künstler, die etwas Eigenes erschaffen, die aus der Masse herausstechen – oft ist ihnen dann zumindest ein trauer Kern an Fans zugestanden. Ich halte es für ein Ammenmärchen, dass sich heute lediglich Sex, Klingeltöne und Gangstashit durchsetzen würde – auch wenn die Rezeption von Kunst natürlich auch einem Wandel unterliegt. Es liegt in der Natur der Sache, dass sich ein einzelner Künstler unter hundert Vergleichbaren leichter durchsetzt, als unter Zehntausend. Und es ist fraglos so, dass die beständige Verfügbarkeit, die Dauerbeschallung und auch die umfassenden Portale, die es erlauben, dass ein jeder sich selbst vermarktet, zu einer Flut an Eindrücken führt, bei der es schwer fällt, noch die Rosinen herauszupicken.
Jester-DWill sagen – jedes Alter hat seinen eigenen Bezug zur Musik und ist im günstigsten Fall offen für Entdeckungen, aber – die Sichtweise ist eine völlig andere. Da spielt die musikalische Sozialisation eine große Rolle und im Laufe der Zeit ändert sich auch viel an der Art, wie man Musik aufnimmt und bewertet, da ja immens viel neue Musik dazugekommen ist.
Was mich betrifft: Pink Floyd ist meine musikalische Sozialisation, keine Musik in meinem Elternhaus hat mich länger und öfter begleitet. Noch lange bevor ich auf die Idee kam, Querverweise anzustellen oder Vergleichsmöglichkeiten hatte.
Jester-DUnd noch mal zur späten Geburt – wer von den jungen Leuten kennt eigentlich heute noch Pink Floyd außer den Nerds, die sich in Musikforen wie hier herumtreiben?
Wie viele Platten verkauft Pink Floyd noch heute täglich? Tausende, Zehntausende? Ich bezweifle, dass dieser Absatz zu großen Teilen von der Generation abgedeckt wird, die die Musik bei ihrer Veröffentlichung miterlebte (die hat sie doch längst in zehnfacher Ausfertigung), sondern das einige der Alben zu universellem Kulturgut geworden sind, das jede kommende Generation schon noch schneller Recherche ausfindig machen wird.
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Hold on Magnolia to that great highway moon