Re: Genesis – The Lamb Lies Down On Broadway

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daniel_belsazar

Registriert seit: 19.04.2006

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dr.musicEigentlich dann doch nicht, sonst hättest Du ja nicht geschrieben. Ziemlich unglaubwürdig.

Ich kann Dir nur garantieren, dass ich relativ wenig an Genesis gedacht habe in den letzten Jahrzehnten, es sei denn, es ließ sich durch eine wie auch immer geartete Konfrontation mit ihrem Werk nicht vermeiden.

Spezifisch für Lamb lies down … gilt das für mindestens 25 Jahre – bis ich auf diesen Thread traf. Da kannst Du mal sehen, wie tief mich das Werk beeindruckt hat.

Um´s mal ein bisschen ernsthafter zu machen: Durch die Auseinandersetzung habe ich mir mal ein paar Gedanken über Peter Gabriel gemacht. Eigentlich erscheint der mir jetzt so über die gesamte Strecke seines Tuns eher als stark visuell orientierter Künstler. Ich meine, frühe Genesis, das ging doch nicht ohne Theater-Kostüme ab, Lamb lies … hat ja dann zumindest auch ein gutes Artwork gehabt – doch, das muss man zugestehen – und so richtig grooooß ist er ja dann wohl – nach dem ganz hübschen Kurzzeitding, wie hieß das „Games without frontiers“ glaube ich – mit „Steamhammer“ geworden. Und zwar soweit ich mich erinnern kann, vor allem wegen des damals geradezu revolutionären Videos. Oder war das ein anderes Stück? Wie auch immer.

Auf jeden Fall hat Gabriel Wirkung in erster Linie über Bilder erzielt, und meiner Meinung nach nicht duch Musik (und auch nicht durch Text). Die war schon mit Genesis und auch solo schlicht zu harmlos oder nenn es glatt oder berechenbar, such Dir einen Begriff aus. Lau trifft´s vielleicht.

Die musikalische Harmlosigkeit, die bereits in den frühen Genesis steckt, hat sich dann in der weiteren Entwicklung der Band ohne Gabriel ja auch schnell entpuppt, finde ich. Nette kleine Popsöngchen, englische Schlager für vorwiegend schlichtere Gemüter kamen nach dem Coming-out.

Wie hat Lester Bangs über die Eagles gesagt? „Valium im Speedgewand“. Genesis? Vielleicht „Schaf im Wolfspelz“?

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