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FZ & Mothers of Invention / Carnegie Hall 11.10.1971
Nachdem ich das vorletzte Album „Feeding the Monkies At Ma Maison“ ausgelassen habe (ich mag kein Synclavier),habe ich mich bei der Carnegie Hall wieder einmal mit Freude im Zappa-Katalog bedient.
Die 4 CDs (Mono) sind in einem einfachen aber ansehnlich gestalteten Kartonschuber verpackt.
Klanglich okay aber auch nicht mehr, liegt der Reiz der Aufnahme sicherlich in der Tatsache , dass hier die beiden Gigs des Abends komplett dokumentiert sind.Zappa selber hat ja eigentlich immer mit der Schere nachgeholfen und nie ein Konzert so veröffentlicht wie es wirklich war. Ich fand dies immer schade und es ist sicherlich mit ein Grund warum ich Bootlegs immer mochte.
Nun zum Inhalt : Die 70/71er Band ist ja bereits gut dokumentiert und trotzdem hat es auf dem vorliegenden Album ein paar Perlen.
Auf CD 1 gehören die ersten 25 Minuten den Persuasions , danach kommt auf Cd 1 und 2 die komplete 1. Show des Abends , alles bekannte Songs , die meisten aus den 60er und meistens schneller gespielt . Als Beispiel der 30 Minütige King Kong. Wo Tripp und Black noch stoisch den Rhythmus vorgaben und dann die Mothers einer nach dem anderen sein Solo darüberlegte , da wirbelt Dunbar gleich wild los und beim ersten Solo zeigt Preston was alles auf dem damals neuen Syntesizer möglich ist , soll heissen , es pfeift und wabert aber auch nicht mehr. Hier zeigen sich die Schwächen der Formation , witzig , manchmal auch soulig aber wesentlich weniger kreativ als die Vorgänger.
Auf CD 3 und 4 ist die 2. Show dokumentiert und hier sind dann auch die wirklichen Perlen zu finden.
Die Show beginnt gleich mit dem Song Divan. Zwar von Bootlegs bekannt wurde der Song auf den offiziellen Alben aber nur teilweise und in Schnippsel ( Sofa , Stick it out und Magic Pic )veröffentlicht.
Den Anfang macht der Part „Once Upon A Time“ , Gott findet im noch leeren Universum ein Sofa und lässt unter diesem einen Holzboden bauen. Auch warum der Song auf Deutsch ist , lässt er kurz anklingen (Gott nimmt sich wichtig und Wichtigtuer reden nunmal Deutsch , nach Holiday in Berlin , Zappas 2. Seitenhieb auf das Berlinkonzert 68).
Weiter geht es mit dem Part der aus Sofa bekannt ist , danach kommt Gott die Idee mit seinem Freund dem magischen Schwein und seiner Freundin einen Porno zu drehen , der eigentliche Dreh ist dann vom Song Stick it Out wieder bekannt . Das Ende ist dann etwas wirr , ich interpretiere es als eine seltsame Beschreibung der Vertreibung aus dem Paradies , anstelle des Apfelbiss wurde das Sofa beklekert , aber so ganz schlau werde ich ehrlich gesagt nicht.
Zweiter Höhepunkt ist der Song „Billy the Mountain“. Wurde der Song auf Just another Band from L.A. noch um die Hälfte zusammengeschnitten sind hier die ganzen 48 Minuten enthalten , inkl. den Tibetischen Weisheiten und dem instrumentalen Mittelteil.
Danach verkündet Zappa dem erstaunten Publikum , das die Verantwortlichen der Carnegie Hall 600$ verlangen wenn er noch eine Zugabe geben will.
Zappa lässt die Info kurz wirken und bemerkt dann ganz cool , „Ihr kriegt eine Zugabe und ich bin 600$ ärmer „.
Das Konzert schliesst mit einer wunderbaren Version des Songs Mud Shark.:wave:
Gruss
Uncle Meat
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Nous vivons médiocres, aujourd'hui, quand de telles leçons musicales nous sont données par les jeunes gens du passé. Merci Frank!!