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Tja, die Zappafans sind alle zu Zappateers abgehauen, wie es aussieht. Bin da auch schon registriert.Aber falls es hier noch Zappafans gibt, will ich noch einiges über Zappa loswerden. Es gibt einige Dinge, die Leute über ihn sagen,die ich nicht ganz nachvollziehen kann. 1. Zappa hat nicht alles selbst komponiert“ .Das komponieren bedeutet nicht das Erfinden von melodien oder Tönen/bzw.Klängen. Ein Komponist entscheidet lediglich was in einem festgesetzten Zeitrahmen reinkommt,und gibt ihm einen Namen.Stravinsky hat sich zum beispiel bei Brahms bedient,bei seiner Symphony in Es Dur.
Die Monologe bei Lumpy und Civ.Phaze 3 wurden improvisiert.Zappa steuerte nur die Stichworte bei. Ein Komponist entdeckt und ordnet.Vielleicht hat er das wenigste bei Inca Roads erfunden, aber er hat erkannt,und gesagt was passt und reingehört. Und ohne Zappa hätte die Band wohl nicht so viel und so lange geprobt,um die Stücke einzuüben.Übrigens hat Zappa nicht geklaut,sondern zitiert. z.B.das „Shrove Tide Fair-aus Petroushka in Status Back Baby- Allerdings,könnte man das Wort „klauen“ im Fall von Bamboozled by Love“ gebrauchen. ich rede nicht von „Owner of a…“ sondern von der Tinsel Version,wo er den Riff von Pink Floyds „Money“ benutzt. Wo ist die Grenze zwischen Klauen und Zitieren? Zappas Musik ist nun mal eine Reise durch die musikalischen Jahrzehnte. Man findet soviele musikalische Zitate.Sie waren reines Stilmittel. Onkel Frank hatte sehr viel Hochachtung vor anderer Musik. Das in seiner Musik keine Gefühle sind, finde ich nicht. Es sind halt Zappa-Gefühle, und die einzige Liebe,die er hatte war zu Musik. Ich will nichts von ihm bewerten. Er war sein eigener Boss,und hatte seine eigenen Zielvorgaben.Ob er sie erfüllt hatte,konnte er nur selbst wissen. Er war nicht unsere Musikbox, die uns jetzt mal ein Blues-Feeling geben soll. Es ist auch Blödsinn zu sagen, das daß und jenes seine beste Version von diesem und jenem Song wäre. Bei ca. 1600 Konzerten war das sogar für FZ unmöglich.
Übrigens finde ich seine Gitarrensolis sehr gefühlsvoll.Technich schwer zu beurteilen, da er improvisiert hatte, und es wohl auf seinem jeweiligen Gemütszustand ankam. Man achte auf die Kürze der Solis bei Genova 88,als die Band heillos zerstritten war, und FZ auf alle einen Hals hatte(eben hat meine Katze eine Maus in die Wohnung gebracht.Sie rennt irgendwo rum, ´gejagt von meinen drei katzen), aber in der Regel hört man, wie FZ beim spielen,die Welt um sich herum vergessen hatte. Wo gibt es mehr musikalisches Gefühl als in seinen Gitarrensolis? Technich war er sich seiner Grenzen genau bewußt, darum spielte auch (meines Wissens) nie selbst das Soli bei „Clownz on Velvet“, was man schnell und sauber spielen muß.Vor allen Dingen aber ist er beim spielen sehr einfallsreich gewesen.(Wo ist diese verdammte Maus?Und wieso legt sich die blöde Katze schlafen?). ich finde es immer rührend,wenn jeder zweite zappafan seine Alben beurteilt und sie mit Sternchen bewertet. Das ist als würde man einem Huhn das Gackern erklären.
In jedem Zappa-Album steckt eine unglaubliche Menge an Arbeit und Diziplin.
Jedenfalls, glaube ich kaum,das ein Zubin Metha,Pierre Boulez, das Ensemble Modern usw. mit Zappa gearbeitet hätte, wenn er nicht einer der Allerbesten Komponisten wäre. Nagano sagte mal über seine partituren, das er noch nie etwas komplexeres gesehen hätte. Und dann kommt da so ein Möchtegern-Experte der ein paar Zappa CDs, aber selbst nicht mal Noten lesen kann, und glaubt er müßte Zappa gut oder schlecht bewerten. Es ist ganz simpel. Man liebt seine Musik so wie sie ist,oder man läßt es.
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"THE PRESENT-DAY ZAPPA-FAN REFUSES TO DIE"