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Bei mir fing die Zappa-Liebe wiegesagt um 1979 an. Damals war ich schwer an der Bandscheibe erkrankt und so hatte ich viel Zeit für Musik und somit auch neue Eindrücke. Von Zappa hatte ich zwar schon vorher gehört, aber viel Bedeutsames war das nicht. Typische Floskeln wie „unhörbar, chaotisch, wirr“ und ab und zu mal ein „genial, anarchistisch, wild“. Naja, Versuch macht klug und so kaufte ich mir die Sheik Yerbouti, die zu meiner großen Überraschung durchaus hörbar war, keineswegs chaotisch auf mich wirkte und wirr auch nicht. Ich hörte mir die beiden Scheiben sicherlich einhundert Mal an und ließ mich von den ungewöhnlichen Klängen ablenken und erfreuen. Nach meinem Krankenhausaufenthalt befasste ich mich dann auch näher mit Zappas Werk, was mich wegen der unglaublichen Anzahl bereits veröffentlichter Alben aber eher abschreckte. Bin schon damals ein Komplettist gewesen, so kam das Unterfangen eine Zappa-Sammlung zu beginnen auch aus finanziellen Aspekten zum Erliegen.
Irgendwann waren Vinyls out, die CD kam. Ich traute mich aber noch immer nicht so recht an sein Werk heran, was sich die nächsten Jahre bis auf wenige Käufe nicht änderte. Die Sheik Yerbouti hatte ich noch immer im Regal, sie spielte ich eines Tages einem Arbeitskollegen vor, der im Laufe der Session immer glasigere Augen bekam. Wir redeten nicht viel an jenem Abend, dafür lauschten wir der Musik, und irgendwie muss es um den Kollegen in besagten Stunden geschehen sein. Als wir uns verabschiedeten, meinte er nur trocken, am nächsten Tag zur Bank zu müssen um ein „paar Hunderter abzuheben“. Er machte es tatsächlich und investierte die Kohle umgehend in seine Zappa-Sammlung. Grundsteinlegung sozusagen. Einmal war ich zusammen mit ihm auf der Suche nach Zappa-Alben unterwegs. Diesen Einkauf werde ich nie im Leben vergessen… *lach* wir durchwühlten die CD-Regale und plötzlich schrie er wie am Spieß den halben Laden zusammen: „JAAAAAAAAAAAA!!! JAAAAAAAAAAAAA!!! ICH HAB SIE GEFUNDEN!!! JAAAAAAAAAA!!! JAAHAAAAAAAAAA!!!!“ Naja, ein wenig verrückt ist wohl jeder Zappa-Fan. Was genau er im Laden fand, weiß ich leider nicht mehr, war wohl ein eher seltenes Album gewesen, was ihn so beglückt schreien ließ.
Geschrien hab ich noch nicht vor Glück, ich genieße eher still. Aber lachen musste ich wiegesagt schon häufiger über Zappas Zoten und spaßige Bühnenshows, wo es wohl auch sehr oft etwas zu lachen gab. Immerhin bringt mich beileibe nicht jeder Musiker auf andere Gedanken, das rechne ich dem Meister hoch an. Und abwechslungsreich ist seine Musik nun wirklich. Mir fällt auf Anhieb niemand ein, der so vielfältig war und immer wieder neue Aspekte auf derart interessante und reizvolle Weise mir näherbringen konnte.
Neben Zappa gibt es für mich noch
* King Crimson (Fripps Solowerke mag ich jedoch nicht sonderlich)
* Led Zeppelin
* Pink Floyd (meine Liebe für die Jungs hat allerdings deutlich nachgelassen, die alten Werke sind noch die besten)
* Gary Numan
und noch viele mehr.
Bunte Mischung, nicht wahr?
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