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ELVIS PRESLEY – „Elvis, Volume III“ (EP, RCA, 19??)
Natürlich kennzeichnet diese EP nicht meine erste Begegnung mit Elvis (das war mit ca. 9 Jahren der Song „My Baby Left Me“) und natürlich gibt es eine ganze Reihe großartiger EPs und Singles die einen Review wert wären. Die EP „Elvis – Volume III“ bietet dennoch einen exzellenten Überblick über das Schaffen des „jungen“ Elvis und enthält neben einer großartigen Version des Little Richard Songs „Long Tall Sally“ die Ballade „First In Line“ , die Uptempo-Nummer „How Do You Think I Feel“ und eine weitere Ballade mit dem Titel „How’s The World Treating You“. Die Zusammenstellung der Tracks erweckt den Eindruck, dass man mit einer ausgewogenen oder zumindest gerecht verteilten Track-Auswahl ein möglichst breites Publikum ansprechen wollte. Offensichtlich waren die deutschen Grafiker mit den englischen Titeln überfordert, denn aus „How“ wird auf der Sleeve-Rückseite in beiden Fällen „Now“. Egal, denn das (offensichtlich gerne und häufig wiederverwendete) Cover-Motiv dieser EP dürfte an Coolness nur schwer zu überbieten sein. Die Titel der EP sind übrigens identisch mit der US-EP „Strictly Elvis“ (Januar 1957), das verwendete Cover orientiert sich allerdings an der US-EP „Elvis Volume 2“ (Dezember 1956). Vielleicht kann mir jemand das genaue Erscheinungsjahr dieser deutschen EP sagen? Ich habe widersprüchliche Informationen.
PINK FLOYD – „See Emily Play / Scarecrow“ (Columbia, 1967)
„See Emily Play“ halte ich für Pink Floyds (hier noch „The Pink Floyd“) beste Single. Flimmernder Psychedelic-Pop, der dem Wort „revolutionär“ ganz neue Dimensionen verleiht. Wie unglaublich gern hätte ich dieses irritierend-einnehmende Meisterwerk im zeitlichen Kontext gehört! Stattdessen fand meine erste Begegnung mit Emily im Musikunterricht der 7. Klasse statt, als jeweils zwei Schüler einen Track vorstellen durften, der dann später innerhalb der Klasse „diskutiert“ wurde. Ich hatte mich als Greenhorn in der Gilde der Pink Floyd-Fans dummerweise für „Shine On You Crazy Diamond“ entschieden und die Langeweile und Abneigung meiner Klassenkameraden war groß. Oldie-Mucke halt. Kein Wunder also, dass ein Mitschüler, der „Zu Spät“ von den Ärzten vorgestellt hatte, besser dran war und begeisterte Reaktionen bekam. Zu diesem Zeitpunkt kannte ich noch keine Floyd-Aufnahmen mit Syd Barrett und als meine Lehrerin uns in der nächsten Woche „Interstellar Overdrive“ und eben „See Emily Play“ vorspielte und mit den Worten „Martin, jetzt hör Dir mal die richtigen Pink Floyd-Aufnahmen an“ kommentierte, war ich verzaubert. Nicht nur von unserer offensichtlich äusserst progressiven Lehrerin, sondern in erster Linie von dieser unerhörten Musik, die mich umgehend aus unserer ostfriesischen Kleinstadtidylle in ganz andere Sphären katapultierte. Wie muss das erst 1967 gewesen sein?
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