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SANDIE SHAW – „There’s Always Something There To Remind Me“ EP (PYE, 1964)
Natürlich bin ich über Morrissey und Marr zu Sandie Shaw gekommen. Bevor die beiden Smiths mich eines bessren belehrten, hielt ich Sandie für ein unbedeutendes Pop-Sternchen und die Tatsache, dass sie mit „Puppet On A String“, nicht gerade ein Ruhmesblatt in ihrer Diskographie, den unsäglichen Grand Prix gewonnen hatte und von diesem grässlichen Song darüberhinaus eine noch grässlichere Version unter dem sinnfreien Titel „Wiedehopf im Mai“ eingesungen hatte, machte sie für mich indiskutabel. Ich machte mir damals leider nicht die Mühe, mich um die nicht gerade wenigen Perlen ihres Outputs zu kümmern. Ignoranz und jugendlicher Leichtsinn, wie sich viel später herausstellte, nachdem ich „Hand In Glove“, „Jeane“ und „Accept Yourself“ gehört und über Morrisseys Passion für Sandra Ann Goodrich gelesen hatte. Nun war das Eis gebrochen und ich entdeckte einen Shaw-Klassiker nach dem anderen für mich. So auch „There’s Always Something There To Remind Me“, die zweite UK-Single von Sandie Shaw (nach „As Long As You`re Happy Baby“) und die erste, die es nach dem erfolglosen Debut an die Spitze der UK-Charts schaffte. Ein leichtfüßiger Track über eine verflossene Liebe, der im Refrain eine dramatische Wendung nimmt (musikalisch, nicht inhaltlich). Der Song wurde von Burt Bacharach und Hal David geschrieben und von zahlreichen Künstlern eingespielt, wobei die Shaw-Version die erfolgreichste sein dürfte. Bei dem oben abgebildeten Sleeve handelt es sich um die UK-EP, die im gleichen Jahr wie die reguläre Single erschien und „There’s Always Something There To Remind Me“ mit drei Chris Andrews-Kompositionen kombiniert.
(Diese UK-EP ist etwas schwieriger zu finden, erst recht in NM-condition. 30 Euro sind realistisch.)
STEELY DAN – „Do It Again / Fire In The Hole“ (Probe, 1972)
Keine Frage, Walter Becker und Donald Fagen sind wahrscheinlich die coolsten Typen, die jemals die Erde betreten haben. Zwei New Yorker Intellektuelle und Zyniker, die es aus Karrieregründen nach Los Angeles, der Hauptstadt des Glitzers, Glamours und der Oberflächlichkeit verschlug.
Dass ein Bossa Nova-lastiger Track wie „Do It Again“ der erste größere Hit für Steely Dan wurde, erscheint zunächst ebenso merkwürdig wie die Tatsache, dass ein derartig eigenwilliges oder zumindest exotisches Stück Musik mit einem Sitar-Solo und Lyrics über Schwindler, Henker und Spieler überhaupt Airplay bekam. Auf der anderen Seite ist Beckers und Fagens Gefühl für Melodien, die die vetrackten Gerüste ihrer genauen und detailversessenen Songs schnell vergessen lassen, wahrscheinlich auch der Grund für ihre Beliebtheit und Popularität, obwohl sie in den Charts wie allgemein im Musikgeschäft mit ihrer Intelligenz, ihrem Witz, ihrer Detailversessenheit, ihrer Zurückhaltung gegenüber Photoshootings und öffentlichen Auftritten wahrscheinlich schon immer wie Fremdkörper gewirkt haben.
Ich kam über Donald Fagens Album „The Nightfly“ zu Steely Dan, war allerdings damals nicht sofort überzeugt und brauchte eine Weile, bis ich Fagen und Becker richtig zu schätzen wusste. Heute gehören sie zu meinen ganz großen Favoriten und mir fällt keine einzige Dan-45 ein, die mir nicht locker * * * * wert wäre.
(Diese Single taucht relativ häufig auf und dürfte für ca. 5 Euro zu haben sein.)
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