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MAZZY STAR – „Five String Serenade / Under My Car“ (Rough Trade singles Club, 1993)
Mazzy Star gingen aus Opal, der Band von David Roback (Ex-Rain Parade) und Kendra Smith (Dream Syndicate) hervor, die später durch Hope Sandoval ersetzt wurde. Sandoval und Roback nannten sich fortan Mazzy Star und veröffentlichten ein Album bei Rough Trade und zwei weitere bei Capitol.
„Five String Serenade“, geschrieben von Arthur Lee (und nicht mit Love, sondern Angfang der Neunziger solo eingespielt) fügt sich nahtlos in das oft düster-melancholische Repertoire von Mazzy Star ein. Nur mit Akustikgitarre, Tambourin und Violine steht Hope Sandovals Gesang im Mittelpunkt dieser wunderschön schlichten Einspielung, die leider nur in einer kleinen Auflage für den Rough Trade Singles Club 1993 als 7″ erschienen ist.
Erwähnenswert ist übrigens auch die B-Seite mit dem Titel „Under My Car“, die im Vergleich zu dem Track der A-Seite schon fast fröhlich und weniger sparsam daherkommt. „Under My Car“ ist auch auf der B-Seite der „Fade Into You“ 10″ zu finden, die wahrscheinlich bekannteste Mazzy Star-Einspielung, was auch an relativ viel MTV-Airplay in den Jahren 94/95 liegen dürfte, zumindest wurde ich damals via MTV auf diese merkwürdig düstere Band aufmerksam.
JOY DIVISION – „Transmission / Novelty“ (Factory, 1979)
Ich wurde auf Joy Division aufmerksam, weil sie in vielen Musikbüchern, Biographien und Artikeln mit The Doors verglichen wurden, was ich für ziemlichen Schwachsinn halte, da mir, vom vorzeitigen Ableben der Sänger und Songwriter beider Bands mal abgesehen, nur wenige Gemeinsamkeiten einfallen wollen und weil ich Joy Division und Ian Curtis inzwischen als authentischer empfinde. Dennoch bin ich heute fast dankbar für diese ewigen, penetranten Vergleiche, denn durch sie wurde ich auf diese unglaublich eigenständige Band aufmerksam, deren Wurzeln im Nichts zu liegen scheinen (so zumindest empfand ich es immer als „Nachgeborener“) und deren von Martin Hannett kreierter Sound auch heute noch modern und revolutionär klingt.
„Transmission“ war nach der heute unfindbaren EP „An Ideal For Living“ auf Enigma die zweite Joy Division 7″ und der erste (eigenständige) Release auf Tony Wilsons Label Factory. Zu den beiden Tracks dieser 7″, „Transmission“ und „Novelty“ muss ich an dieser Stelle wohl nicht viele Worte verlieren: „Transmission“ klingt für Joy Division-Verhältnisse schon fast nach einem traditionellen Rocksong, was nicht bedeutet, dass hier Platz für übermäßige Fröhlichkeit wäre. Bereits mit dem Intro, spätestens aber mit dem Einsetzten des Gesangs ist die Marschrichtung klar:
„Listen to the silence, let it ring on.
Eyes, dark grey lenses frightened of the sun.
We would have a fine time living in the night,
Left to blind destruction,
Waiting for our sight.“
Brilliant und stilbildend neben den Songs und der Produktion übrigens auch stets die Cover-Kreationen von Peter Saville, die perfekt zu der Musik von Joy Division und dem Label Factory passen.
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