Re: kramers 7" Faves

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SUEDE – „ANIMAL NITRATE“ (Nude, 1993)

„The band you love to hate“. Es gibt wohl kaum eine weitere Band, die die ganze Bandbreite zwischen Lächerlichkeit und superbem Pop-Pomp derart ausgereizt hat, wie Suede. In den frühen Neunzigern galt die Band als schlechter Witz und durfte wahrscheinlich den Titel der unbeliebtesten Band Londons für sich beanspruchen. Und das, obwohl zeitweise Mike Joyce und Justine Frischmann zum Suede-Lineup gehörten. Die erste, nie regulär erschienene Single „Be My God/Art“ war eine blanke Katastrophe, bis sich das Blatt schliesslich, völlig unerwartet, zum Guten drehte. Suede wurden urplötzlich, und ohne einen einzigen Ton veröffentlicht zu haben, vom Melody Maker zur „Best new band in Britain“ gekürt. Vielleicht zu Recht, denn ihre ersten 5 Singles (allesamt auf dem neuen Label „Nude“ erschienen) waren ohne Ausnahme großartig: „The Drowners“, „Metal Mickey“, „So Young“, „Animal Nitrate“ und das letzte große Werk mit Bernard Butler „Stay Together“, das zugleich seinen unrühmlichen Ausstieg aus der band einläutete.

Natürlich war das alles nicht neu, eindeutig „fake“ und verabscheudungswürdig – aber genau das machte Suede damals für mich interessant, erst recht, da alle Freunde und Bekannten diese Band hassten und lieber NirvanaPearlJamSoundgardenSoulAsylum hörten. Die Smiths hatte ich noch längst nicht für mich entdeckt und auch Bowie sagte mir nicht viel. Natürlich hatte ich „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ gesehen und „Heroes“ gehört, aber ansonsten kannte ich noch nichts vom thin white duke. Von Roxy Music, auch große Suede-Vorbilder, ganz zu schweigen. Kein Wunder also, dass mir diese Band als etwas völlig neues erschien und klassische teenage-angst Assoziationen bei mir weckte. „Animal Nitrate“ ist für mich, neben „Stay Together“, der Höhepunkt von Suede. Natürlich handelt der Song von Drogen und Sex und alle Suede-Klischees werden bedient, dennoch – diese 7″ ist glam-pop at its best. Fast alles, was dem Debut und „Dog Man Star“ folgte, war der Rede nicht wert oder gar lächerlich. Schade. What do you think, candy?

MAINLINE – „BLACK HONEY“ (Loog, 2005)

Mainline sind eine relativ neue Band aus Irland, die bislang leider erst eine 7″ Single (und eine limitierte 12″) veröffentlicht hat – und das bereits vor fast zwei Jahren. Bleibt also zu hoffen, dass da noch mehr kommt, denn „Black Honey“ ist für ich die beste Single des Jahres 2005 – eine wunderbar arrogantes, rotziges Gitarrenmonster, das schwer and The Jesus And Mary Chain erinnert. weilstein spielte mit die Single über das Telefon vor und was auf diesem Wege bereits vielversprechend klang, hörte sich auf Vinyl geradezu betörend großartig an.

Die Band ist auch bei myspace vertreten – schaut Euch unbedingt das Video zu „Black Honey“ an – fuckin‘ awesome! Die B-Seite „Once more (Because Of You)“ ist übrigens nicht weniger stark und hätte sich wunderbar als zweite Single gemacht.

Hier der Link: Mainline

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