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kramer, feine Texte. Ich hielt damals über die Jahre Oasis die Treue und schwankte erst bei „Standing On The Shoulder…“. Wobei die Alternative auch nur erst „Blur“ und dann „13“ hieß. Blur war eben Gymnasiastenmusik, man nahm sich ernst.
Hat, man sollte schon damals dabei gewesen sein. Für uns bedeutete Oasis die Erlösung aus durchgewaschener Seichtigkeit (damals schlimmer als heute) und der Carohemden-Fizierung des Rock’n’Roll. Oasis waren laut, hatten musikalische Sexyness und Coolness, vor allem aber wußten sie was Pop bedeutet. Die Vereinnahmung zur reinen Jungsmusik, eben zu läppischem Rock, funktionierte damals nicht. Das klingt heute geistesschlicht, aber so fingen wir damals als 16jährige alles auf, was von dieser Band erschien. Wie kramer lernte ich damals das Besondere und Erregende einer Single kennen. Es gab gottverdammt nochmal B-Seiten, welche Band machte sonst so etwas damals! Die Cover vermittelten einen verlockenden Style. Damals unternahm ích so einige Reisen nach England / Schottland wegen dieser Band, immer knapp vor der Verreckensgrenze, weil das Geld für Platten draufging anstatt eine warme Mahlzeit zu garantieren. Am letzten Abend konnte ich die Miete für die Herberge nicht mehr bezahlen und musste an der Hausfassade entlang durch das Fenster im zweiten Stock meinen Rucksack herausholen. Ich hatte einige Stunden vorher „Whatever“ und „What Difference Does It Make“ im Laden gekauft.
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A Kiss in the Dreamhouse