Re: kramers 7" Faves

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Heute ausnahmsweise nur eine Single, zwei weitere folgen in Kürze.

MORRISSEY – Piccadilly Palare (HIS MASTERS VOICE, 1990)

„Piccadilly Palare“ ist ein fast fröhlicher singalong Song, der auf höchst einzigartige Weise das Leben der sogenannten „rent boys“, junger männlicher Prostituierter, im London der 60er und 70er Jahre beschreibt. Logisch, dass der alte Mozzer hier keine kritische, anklagende oder mitleidisvolle Szenestudie abliefert – Das wäre zu einfach und völlig untypisch für Morrissey. Hier wird vielmehr ein fast glamouröses Bild einer eingeschworenen Szenefamilie gezeichnet, das die Opfer zu starken, selbstbewussten Stars macht. „Piccadilly Palare“ war einer der ersten Mozzer Songs, die ich bewusst wahrnahm und ich wunderte mich damals über die merkwürdige Sprache des Songs: eek? riah? so bona to vada? easy meat? Wie verdammt Recht er doch hatte, wenn er sang: „The Piccadilly Palare / Was just silly slang / Between me and the boys in my gang / Exchanging palare / You wouldn´t understand / Good sons like you / Never do.“ Nicht nur, dass dieser Typ anscheinend von einem anderen Planeten kam, er sang auch von Dingen, die ich nicht kannte, in einer Sprache die ich nicht ansatzweise verstand und mein Englischlehrer garantiert auch nicht. Kurzum: ich war sofort fasziniert! Wer einmal google bemüht versteht hier allerdings schnell mehr, als von vielen seiner anderen Songs… Der Text basiert übrigens auf einer englischen Radiosendung aus den 60er Jahren mit dem Titel „Round The Horne“, in der Kenneth Williams und Hugh Paddick zwei Homosexuelle spielen.

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