Re: 7" – Singles – 45s

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mikko
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Die ersten Platten waren Schellack Platten. Die hatten 25cm (10″) Durchmesser und wurden mit 78 UpM (Umdrehungen pro Minute) abgespielt. Auf jeder Seite war ein Titel. Schellack war schwerer aber auch leichter zerbrechlich als Vinyl. Schellack Platten wurden in Serie von den frühen 20er Jahren bis um ca. 1960 hergestellt.
Die Vinyl Platte wurde um 1945 erfunden und ab 1950 auch in Serie hergestellt. Zunächst nur als 17cm (7″) Single, die mit 45 UpM abgespielt wurde und auf jeder Seite einen Titel hatte. Der Siegeszug der 7″45 begann Ende der 50er Jahre. Schon ab Mitte der 50er wurde auch 17cm Platten mit zwei (oder sogar mehr) Titeln pro Seite hergestellt. Diese wurden auch mit 45 UpM abgespielt (in Ausnahmefällen allerdings auch mit 33 UpM) und hießen EP (extended play).
Die LP wurde schon in den frühen 50er Jahren vor allem für Klassik, Jazz und Mainstream Unterhaltungsmusik eingeführt. Sie wurde mit 33 UpM abgespielt und enthielt pro Seite (technisch bedingt) zwischen 15 bis maximal 25 Minuten Musik. Rock und Pop Künstler durften in der Regel erst eine LP aufnehmen, wenn sie mehrere Single Hits hatten.
Neben der EP gab es weiterhin die 25cm LP (10″), die sich aber nie auf breiter Basis durchsetzte.
Die Single erlebte erstmals einen kleinen Einbruch, als sich Ende der 60er der Album Rock langsam durchsetzte. Aber schon knapp 10 Jahre später war das Format wieder führend im Zuge von Punk und New Wave.
Aufgrund extensiver Vermarktungsstrategien der Musikindustrie gab es ab den späten 70er Jahren auch vermehrt 30cm Singles und EPs (so genannte Maxis bzw. 12″ Singles). Diese hatten im besten Fall einen dynamischeren Klang, meist enthielten sie aber unnötig gestreckte Remixe oder zweifelhaftes Bonusmaterial. Abgespielt wurden sie ebenfalls mit 45 UpM.
Auch die 25cm Single bzw. EP kam im Zuge von Marktstrategien wieder zum Zuge.
Heute werden in aller Regel 7″45s in limitierter Auflage gepresst für Fans und Liebhaber. Aber auch 10″ und 12″ Pressungen gibt es nach wie vor.

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