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j.w.Ich weiß nicht, was sich Hinz auf die Fahne schrieb, aber für mich sind die 66er Sessions, die Revolver und die Paperback Writer-Single der Beatles hervor brachten, unübertroffen. Sowohl von der Produktion als auch vom Arrangement/Songwriting her. Da war natürlich nicht alles psychedelisch, aber das sind für mich die Höhepunkte. Nicht Lucy in the fucking sky, dann schon eher We love you oder I can see for miles. Oder Happenings 10 years time ago.
We love you ist im Juni 1967 aufgenommen, I can see for miles im Mai 67. Ich liebe beide Stücke ebenfalls, aber für mich sind das produktionstechnisch und in der Soundauffassung bereits Welten zu nur einem halben Jahr vorher, inkl. der beiden Bands selber.
Da müsstest du jetzt in den USA bspw. Love – Forever Changes, das Spirit-Debut und ungezählte andere US-Psychedelic-Klassiker entgegen halten. Das nimmt sich da jedenfalls produktionstechnisch nicht mehr viel.
Die Beatles sind ansonsten genau wegen sowas eben die Beatles. Und die Yardbirds haben sicher auch sehr früh hier und da vorgegriffen, wenn auch sehr viel rauer als die Fab Four.
Allerdings ist das Doors-Debut etwa zur gleichen Zeit (Mitte 66) entstanden (und – bei aller Sympathie für Revolver – auf psychedelischer Ebene sicher deutlich eindrücklicher), auch z.B. die ersten West Coast Pop Art Experimental Band, die auch äußerlich nochmals deutlich „psychedelischer“ klingen. Es gibt auch noch etliches mehr, das bereits erwähnt wurde.
Ansonsten schließe ich mich Otis an: Deine UK-Vorlieben sind völlig in Ordnung (und ich teile sogar manche Sympathie dafür), aber die Geschichte sollte deswegen jetzt nicht umgeschrieben werden. Die Amis haben schon die Psychedelic wesentlich ins Leben gerufen und den Baum gepflanzt, da muss man ungeachtet eigener Sympathien durch. Das UK hatte dafür aber ganz eigene Blüten an einem starken Ast mit vielen Zweigen.
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