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Unbestritten sind alle Dead Studio Alben überaus sorgfältig aufgenommen und produziert. Ich halte auch einige der Post-Pigpen-Alben für überragend, namentlich alle auf Grateful Dead Records („Wake Of The Flood“, „From The Mars Hotel“ und „Blues For Allah“ – alle mindestens ****). Die Veröffentlichungen bei Arista („Terrapin Station“ bis „Built To Last“) können das Niveau nicht mehr halten, gleichwohl sind „In The Dark“ und „Built To Last“ unbedingt hörens- und besitzenswert. Die Grateful Dead haben im Studio immer mit viel Sorgfalt und auf Höhe der Technik aufgenommen, dabei viel mit Instrumenten, Effekten und Klängen experimentiert, dadurch hat jedes Album einen sehr eigenen Sound. Dafür mag und schätze ich die Band.
Aber: die Dead haben nahezu alle ihre Songs auf der Bühne, gemeinsam mit dem Publikum entwickelt, so haben sich die Songs nicht nur über die Jahre, sondern auch von Auftritt zu Auftritt verändert. Jerry Garcia wollte jeden Song bei jeder Darbietung neu interpretieren – und das haben die Dead tatsächlich auch während ihres Bestehens durchgehend so gemacht. Ich glaube, man erschließt sich die Live-Faszination der Grateful Dead am besten über die ersten beiden offiziellen Live-Alben „Live Dead“ und „Europe ’72“. Erst, wenn man damit vertraut ist, hier nochmal Bescheid sagen, was man an diesen Alben mag, welche Songs, welche Solo-Ausflüge gefallen, dann kann man weitersehen. Aber vorsicht: wenn man mit dem Live-Virus der Dead infiziert ist, braucht man viel Zeit, um sich das alles anzuhören.
Noch ein Tipp zu den Studio-Alben: unbedingt das erste Solo-Album von Bob Weir, „Ace“, mit dazuzählen. Auf der LP sind viele Songs, die zum Standard-Live-Repertoire der Band wurden, außerdem waren alle Bandmitglieder stark am Entstehungsprozess beteiligt, man hätte sie durchaus auch als Grateful Dead LP veröffentlichen können.
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How does it feel to be one of the beautiful people?