Re: Grateful Dead

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nail75

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ClauIch weiß noch nicht genau, wie ich das Konzert im Gesamtkontext einordne, ich bin ja immer noch dabei mir die Facetten der Bandphasen (oder muss man gar „Jahre“ sagen?) zu erschließen.

Ich auch. Und das hört auch nie auf. ;-)

Aktuell mag ich das wie ich finde etwas virtuosere Spiel von ’72 vielleicht noch lieber. Auch ’77 war die Band auf einem absoluten Top-Level und hatte ein noch etwas interessanteres Song-Repertoire.

Die Entwicklung der Band liegt irgendwie zwischen kontinuierlicher Entwicklung und Brüchen. 1968 noch sehr bluesrockig, 69 dann psychedelisch-episch und dann kommt 1970. Zu Beginn (Februar, Dicks Picks 4, Dave’s Picks 6) wirkt 1970 noch wie eine Fortsetzung von 1969 mit ersten Songs von Workingman’s Dead. Aber dann im Mai gibt es schon akustische Sets (Dick’s Picks 8, Road Trips Vol. 3 No. 3), ohne dass die „alten“ Blues-Rocker komplett aus den Sets verbannt worden wären.

Was ich auch richtig super finde, ist der heftige Bar-Rock des Jahres 1971 auf Veröffentlichungen wie Road Trips wie Vol. 1 No. 3. Danach wurde die Band etwas ruhiger, aber auch ausgefeilter und das hört man dann 1972.

Ich kannte den Gig noch nicht, nur vom Lesen (u.a. auch in diesem Thread). Der Film zeigt auf für mich beeindruckende Weise, mit welcher Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit und unglaublicher Ökonomie die Band gespielt hat. Es ist so schwer, die richtigen Worte dafür zu finden. Ich höre mir gleich mal den kompletten Gig an, der Film zeigt ja nur einen Auszug.

Ja, der Film ist nicht komplett, aber immerhin. :-) Es gibt leider nur wenig Filmaufnahmen aus Anfang der 1970er.

1972 ist Pigpen eben schon nicht mehr dabei, damit ist die Musik insgesamt „weißer“, weniger verraucht, bluesig oder soulig.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.