Re: Patti Smith

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tirron

Registriert seit: 02.04.2004

Beiträge: 94

hallo, wollte mich hier auch mal zu wort melden. ich hatte am montag das glück im columbiafritz in berlin live dabei zu sein. es war mein erstes patti smith konzert (und hoffentlich nicht mein letztes!!!) und ich war einfach total begeistert. es war eines dieser konzerte, die einem einfach unter die haut gehen. kein krachendes rockkonzert (muß man von ihr aber auch nicht erwarten), sondern ein auftritt der an intensität kaum zu überbieten ist. auch wenn mein geliebtes „gloria“ gefehlt hat, war es ein konzert von dem ich noch meinen enkeln erzählen werde :-)
leider habe ich keine setlist vom konzert, aber es müßten 3 oder 4 songs ihres neuen albums gewesen sein. ruhige, aber sehr intensive stücke, die meine vorfreude auf das neue album noch weiter steigern. der ort für dieses „leider“ einzigstes deutschlandkonzert war sehr gut ausgewählt (das sage ich nicht nur weil ich in berlin wohne), das columbiafritz war mit seinen knapp 500 leuten absolut ausverkauft, die stimmung war dementsprechend sehr intim. hatte das glück, nicht weiter als ca. 2 meter von patti zu stehen. diese ausstrahlung, welche patti mit ihren bald 58 jahren hat, werden andere wohl niemals erreichen. eine stimme, die so kraftvoll und energisch klingt um dann aber auch wieder mal ruhig und einfühlsam zu klingen ist sehr selten. die band, mit zweien ihrer alten gefährten (sehr gut lenny kaye!!) war ebenfalls sehr gut, stand aber immer im „schatten“ von der großartigen patti. inklusive der zugabe dauerte das konzert ca. 1h40
es hätte von mir aus auch noch vieeel länger dauern können, aber ich denke im nachhinein, daß es für patti smith auch ein sehr anstrengendes konzert gewesen war, welches ihr sichtlich spaß (man sah es am ständigen lächeln) gemacht hat. höhepunkt des konzertes war dann auch der letzte song, dessen name ich leider nicht weiß, ein wahnsinniger ausbruch an energie. patti sang, nein sie schrie, „quälte“ die gitarre, ließ feedbacks ertönen, daß man den eindruck hatte, die ohren drohen einem zu platzen. völlig verausgabt, aber glücklich und zufrieden (wie auch alle konzertbesucher) verabschiedete sie sich und die band, leider ohne eine zweite zugabe (die leute warteten noch ne ganze weile in der hoffnung auf noch mehr). alles in allem eines der besten konzerte, bei welchem ich das glück hatte dabei zu sein, kein cent war zuviel ausgegeben (kann man für diese frau zuviel ausgeben???). ich könnte wohl noch ewig über dieses konzert weiterschreiben, aber dann würden mir irgendwann die finger weh tun (oder die tastatur qualmen??).
einen tip möchte ich euch noch auf den weg geben. falls ihr noch nicht die patti smith biografie von victor bockris gelesen habt, dann tut es. ein unglaublich eindrucksvolles buch, welches das leben der patti smith sehr gut beschreibt.
bin gerade dabei, dieses buch zu lesen und unterbreche dies nur um diese zeilen zu schreiben :-)
okay, in der hoffnung, daß dies nicht das letzte konzert von ihr war, bei dem ich dabei sein konnte wünsche ich euch musikalische tage.
gruß tirron

ps. ich weiß, eine konzertkritik sollte eigentlich in die entsprechende kategorie hinein, aber ich denke hier wird mein beitrag eher gelesen

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