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gypsy tail wind
Bei der Cellar Door Box fällt mein Fazit jedenfalls absolut positiv aus. Auch da aber: ich würde „Live-Evil“ nicht weggeben wollen (allerdings bin ich dort unsicher, ob die Pascoal-Stücke viel hinzufügen oder nicht einfach vom gewaltigen Sturm der Klänge weggefegt werden).
damals war ich zu blöd, habe nur diese ausgabe von LIVE-EVIL, die anderen nicht. die pascoal-stücke sind (abgesehen von ihrer großartigkeit im allgemeinen) für mich absolut wichtig zum verständnis der elektrischen phase – diese psychedelischen balladen gab es immer, zunächst hat zawinul die vorlagen geliefert, danach eben kurz pascoal. habe das gerade nochmal auf der COMPLETE JACK JOHNSON ausgabe gehört, wo die ja wirklich ganz kurz vor den live-konzerten eingespielt wurden. auch KONDA (eines meiner miles-lieblingsstücke) geht in die richtung und ist ein erstes feature für jarrett in einer miles-band.
unglaublich in fillmore finde ich die idee, I FALL IN LOVE TOO EASILY mit SANCTUARY zu verbinden. auch an den ersten beiden tagen spielt miles eine merkwürdige impressionistische überleitung zu BITCHES BREW hin, die aber keine eigene komposition zu sein scheint. ein album mit richtigen space-balladen fehlt mir ohnehin in der miles-discography, da muss man leider zu mwandishi wechseln…
gypsy tail wind
Was das Bonusmaterial in der Box betrifft, auch da habe ich erst die Stücke auf CD 1 gehört … ich find sie – mal vom direkten Vergleich abgesehen – klanglich so übel gar nicht, bin da einiges gewohnt. Es ging wohl einfach darum, ein paar Stücke zu ergänzen, die noch in der Setlist waren und wenig später verschwanden. Aber irgendwie stören sie natürlich das Bild am Ende von vier jeweils geschlossenen Sets, eine so gute Idee war das wirklich nicht (aber eine fünfte CD wollte man wohl nicht reinpacken, wo man sich bisher an Vierer-Einheiten hielt).
von meiner seite aus ein absolutes no-go, das sind ja nicht einfach nur schlechte aufnahmen (von der fillmore-hausanlage), sondern auch noch in der digitalen aufnahme komplett versaut – sie klingen einfach nur unendlich komprimiert, artifiziell und tot.
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