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magicmatthesIch bin auch kein freund dieser platte, von der ‚words‘ version abgesehen, taugt der rest nicht viel. U.a. sind so sache wie ‚let’s go away for while‘ von den beach boys und händels ‚messiah‘ drauf, dann noch ein ‚the king of kings theme‘, alles stücke, die ein durchhören (fast) unmöglich machen, ohne dass es nervt.
Zu ‚words‘ soviel: Zwar wird kurz nach start abgebrochen (neil gibt kurze anweisungen an die band), dann steigt die band wieder voll ein und das stück wird in einer tollen epischen breite ausgespielt. Dazu klingt es noch relativ rauh (nicht direkt demo- qualität, aber wohl live eingespielt), so dass es eigentlich alle fans von youngs langen, epischen stücken ansprechen müsste!
Da man die platte auch in gutem zustand gebraucht relative günstig bekommt (ich habe 15,98 us- dollar bezahlt), würde ich sie trotz aller mängel jedem young- fan empfehlen!
Die ‚time fades away‘ übrigens auch, hier hoffe ich noch immer auf eine remasterte neuauflage…
Ja, als Album wirkt JTTP zusammengefrickelt und inhomogen (wie „Harvest“ aus meiner Sicht auch, sogar schlimmer). Es eignet sich daher mehr als Fundgrube für Fans, in der man neben eindeutigem Schrott eben auch ein paar echte Juwelen finden kann.
Die Live-aufnahmen mit Buffalo Springfield kann man vergessen, die Soundqualität rangiert deutlich unter Boot-Qualitäten. „Find The Cost Of Freedom“ mit CSN ist dagegen sehr schön, wenn auch zu kurz. Die Versionen von „Ohio“ und „Southern Man“ finde ich herausragend, vor allem letzteres ist der Fassung auf ATG ganz klar überlegen und gefällt mir sogar noch besser als diejenige auf „4-Way Street“. Über die Fassung von „Alabama“ kann man streiten, sie ist ganz anders als die „Harvest“-Version und eigentlich eine Collage mit einer Art „Pause“ mitten drin. Ich mag sie trotzdem sehr. Über „Words“ wurde schon alles gesagt. Die Fassung von „Soldier“ – meine ich – ist eine andere und außerdem längere als die auf Decade, jedenfalls hier auch ein Highlight.
Zum Rest, insbesondere zu den Orchesterpassagen muß man sich halt vergegenwärtigen, daß es sich um Musik zu einem Film handelt. Dreister finde ich dagegen, daß die Version von „Let’s Go Away For A While“ noch nicht mal ein Cover, sondern eine klanglich schwächelnde Übernahme des Beach-Boys-Originals ist.
Alles in allem fände ich eine Wiederveröffentlichung schon aus grundsätzlichen Erwägungen heraus wünschenswert.
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