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Was aus meiner Sicht allerdings unbestreitbar ist, ist, dass ein LP-Album mit 30-45 Minuten Spielzeit dem menschlichen Aufmerksamkeitsrhythmus entgegenkommt.
Da ist was dran. Ich erinnere nur an Youngs Meisterwerk „Everybodys rockin`“, das ja nicht einmal 29 Minuten vorweisen kann. Bevor sich meine Aufmerksamkeit so richtig entfaltet, ist das Vinyl schon gewendet und der letzte Song gerade am ausklingen.
Was sagt uns das, Platte noch einmal von vorn. Super, kaum der erste Song verklungen, klingelt der Nachbar und beschwert sich, weil er bei diesem `Rockebilly-Müll` seinen so geliebten Mick nicht mehr versteht.
Nun weiss endlich jeder, wozu „Everybodys rockin`“ gut ist, die Stones Fans zu ärgern! :lol: Gleich noch einmal von vorn und das ganze mit 1000Watt!!!
Aber mal was ernsthaftes, Greendale finde ich nicht so schlecht, wobei ich eine Aufnahme des gesamten Akkustiksets von Dublin habe und das gefällt mir noch besser als die offizielle Version mit Crazy Horse.
Die Idee von Young an sich, finde ich schon sehr interessant, über die Umsetzung kann man sicherlich eine kontroverse Diskussion führen.
Greendale ist ein 80 Minuten langer Song, in dem kaum etwas passiert, der meist so vor sich hinplätschert und alles andere als aufregend ist.
Also dem möchte ich schon wiedersprechen, denn Greendale ist nun wirklich kein `dérive interprétatoire `!
Weder Musik noch Lyric verlieren sich ziellos im Dunstschleier einer sukzessiven Interpretation.
Überlege mal, was dann für ein Hype um das Werk entstanden wäre. In 10 Jahren hätten sie gesagt: „Ja der große Neil war seiner Zeit weit voraus mit seiner Öko-Operette, unser jetziger Präsident Al Gore ist auch nur ein Kind der youngschen Musik…“! Es wäre in der Mythologie mit Pet Sounds und Sgt. Peppers gleich gesetzt worden, oder nicht?
Deine Idee ist wirklich genial! Da schliesse ich mich deinem Lachen doch in positiver Form an!!:party:
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Sobald jemand da ist, der sich zu fragen vermag, weshalb es etwas und nicht nichts gibt, gib es immer etwas.