Re: Rio Reiser

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anne-pohl

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Gerade per Mail bekommen:

Hollow Skai
Heyne Verlag wehrt sich
gegen Zensurversuch

Eigentlich sollte meine inoffizielle Rio-Reiser-Biografie „Das alles und noch viel mehr“ ja bereits im Buchhandel ausliegen, nachdem Rios Erben aber per Anwalt verlangt haben, darin gar nicht mehr vorzukommen, hat sich der Heyne Verlag mit meinem Einverständnis aber entschlossen, das Buch vorerst nur als eBook zu veröffentlichen. In einer Pressemitteilung des Heyne Verlags heißt es dazu: „Versuche, mit den ursprünglich auskunftswilligen Erben eine im Vorfeld der Veröffentlichung plötzlich mitgeteilte Verweigerung der Publikation zu diskutieren und alle angeblich bestehenden Einwände zu erfahren, wurden über Monate verzögert.. Erst nach dem ursprünglich für Anfang März angekündigten Erscheinungstermin wurden dem Verlag konkrete Einwände übersandt. Durch die vermutlich rein juristisch motivierte Verhinderungsstrategie drängt sich nun der Verdacht auf, dass nicht der Schutz von Persönlichkeitsrechten im Vordergrund steht, sondern auch ganz andere Ziele verfolgt werden. In den letzten Jahren hat sich ein prosperierender Geschäftszweig entwickelt, dessen Modell in etwa so funktioniert: Über das Eilverfahren werden Einstweilige Verfügungen gegen Bücher erwirkt, die gerade auf den Markt gekommen sind. Im nächsten Schritt werden Buchhändler, die den Titel führen, per kostenpflichtiger Abmahnung und Unterlassungsaufforderung von geschäftstüchtigen Anwälten zur Kasse gebeten. Der Buchhandel wendet sich selbstverständlich und nachvollziehbar an den Verlag und verlangt Regress. ‚Auf diese Weise entsteht nicht nur ein finanzielles Risiko, sondern ein vordergründig durch den Schutz von Persönlichkeitsrechten erwirkter, ernst zu nehmender Eingriff in die Freiheit des gedruckten Wortes. Würde diese Methode weiter um sich greifen, wäre der Buchtyp der Biografie nur noch in der zahnlosen, unkritischen Variante denkbar, ein ganzes Genre stünde damit zur Disposition‘, stellt Ulrich Genzler, Programm-Geschäftsführer Heyne Verlag fest. ‚Um unsere Handelspartner vor etwaigen Forderungen zu schützen, und weil wir von der sorgfältigen Recherche unseres Autors überzeugt sind, gehen wir den ungewöhnlichen Weg der Erstveröffentlichung als eBook.'“
Die elektronische Version des Buches ist ab sofort in Form einer pdf-Datei vorerst exklusiv über die Seite www.ciando.com erhältlich.
Wie der Spiegel in seiner heutigen Ausgabe schreibt, sei an dem Zank um das Buch vor allem erstaunlich, „dass der Skandalgehalt des Werks bei null liegt. Der Künstler wird so ehrfurchtsvoll und einfühlsam detailverliebt geschildert, als hätten seine Brüder dafür gezahlt…“

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