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Ich verlege mal eben eine Diskussion von den besten Live-Bands hierher, damit das dann auch passt.
@ Mitch
Ein ausführlicher Versuch von dir, die Bedeutung der Scherben deutlich zu machen. Natürlich ist es das, was du immer schon mal versucht hast. Ich will mich auch nicht mit dir streiten, aber einfach mal meinen Standpunktdeutlich machen, warum ich mit den Scherben nichts anfangen kann und warum mir bspw. Tocotronic heute wichtiger ist, ich deren Texte besser verstehen kann.
Ich las heute einen Artikel von (ich weiß nicht wem)… (liefer ich nach). Es ging mal wieder um die Veränderung der Gesellschaft usw usf. Da wurden einige Veränderungen ziemlich deutlich. Ich versuch es mal mit meinen Worten: Die Werte für die die Scherben standen werden heute mit Füssen getreten, weil es bequemer ist, nicht bei Hitze oder Kälte auf die Straße zu gehen. Heute werden alle gleichermassen satt gemacht (mehr mit Worten, statt mit Taten), damit keiner mehr „Papp“ sagen kann. Das ist aber kein Ding, was mich den Scherben verwehren würde. Es ist mehr dieses „kommunenhafte“. Realistisch gitb es keine Gutmenschen. Die gab es auch nie. Heute fühlt sich diese Scherben-Idee sehr naiv für mich an. In einer Zeit, in der Controller mehr zu sagen haben als der Chef, weil Bauchgefühle plötzlich durch Zahlen belegbar sind, bestimmen selbige den Lauf der Zeit. Der Zufall ist unser Feind!!! (vgl. 1000 Gute Gründe – DTH). Die Scherben sangen in meine Augen für aufgeklärte und bewußtseinserweiterte Menschen, die einer Blume so viel abgewinnen konnten und das wirklich Übel nicht bei der Wurzel fassen konnten.
Wenn Tocotronic singen: „Samstag ist Selbstmord“ in denen Zeilen bzw. Schlagwörter wie „Verwandtenbesuche“ vorkommen, braucht sich nicht mehr viel erklären. Es gibt/gab eben nichts Ätzenderes.
Wenn Reinhard Mey singt: „Ich wünschte, es wäre viertel vor Sieben und ich käm nach Haus“ schwingt da auch die Sehnsucht der Kindheit mit.
Tocotronic wird viel nachgesagt, aber für die heutige Altersklasse spielen sie genauso eine Art Vordenker- oder Befreierrolle wie damals die Scherben. So wollte ich sagen. (plakativ grinsend geschrieben)
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Das fiel mir ein als ich ausstieg.