Re: Led Zeppelin

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der-hofacker

Registriert seit: 07.04.2005

Beiträge: 1,588

nail75Verständlich. Aber ich hatte dich schon damals um Beispiele für deine Aussagen gebeten und diese Bitte hast du ignoriert. Das ist dein gutes Recht, aber ich ziehe meine Schlüsse daraus.

Du wirst mir nachsehen, dass ich weder Zeit noch Lust habe, in den Tiefen dieses Forums nach alten Posts zu kramen. Bei Gelegenheit mach ich Dich gerne aufmerksam, okay?

nail75Wenn die Begeisterung echt ist, dann halte ich es für die verdammte Aufgabe des Journalisten seiner Begeisterung Ausdruck zu verleihen. Wie man das macht, muss man wissen.

Stimmt, es kommt auf das Wie an. Wer begeistert ist, soll das ruhig ausdrücken dürfen, nur ist es eben ein Unterschied, ob ich beispielsweise die Reaktion eines Live-Publikums bildhaft und mit emotionalisierender Sprache beschreibe oder in der Ich-Form schwärme wie ein Pennäler. Diesen Unterschied haben übrigens auch Leute wie Lester Bangs oder Tom Wolfe gekannt.

nail75So gut wie jeder kennt Led Zeppelin. Man kann also bei einer solchen Besprechung ruhig mehr riskieren als bei unbekannten Künstlern. Ich verstehe gar nicht, warum man den Wunsch nach „Neutralität“ und „Zurückhaltung“ auf „den ganzen journalistischen Kontext“ ausweiten will. Was soll denn die Musikkritik mit „Zurückhaltung“ und „Neutralität“?

Na gar nicht. Hast du wirklich den Anspruch auf Deutungshoheit, die auch noch „allseits akzeptiert“ sein soll? Oder war das ironisch?

Ich glaube, da hast Du mich missverstanden. Das war durchaus nicht ironisch. Und ich persönlich behaupte schon mal gar keine Deutungshoheit, erst recht nicht als privater User eines Forums. Es geht um Presseorgane. Und die sind zwingend auf Akzeptanz angewiesen, weil sie sonst niemand ernst nimmt. Grundvoraussetzung dafür ist, dass man die Dinge nach halbwegs nachvollziehbaren Kriterien beurteilt bzw. schildert. „35 Grad Celsius“ ist eben als Aussage präziser als einfach nur „heiß“. Natürlich aber darf man dann zusätzlich gerne auch von „gefühlten 50 Grad“ sprechen.

nail75Wie gesagt: es kommt aufs Thema an.

Gerade in der Musikpresse kann man es sich doch leisten.

:lol:

Geritzt hat eben etwas endgültiges, das gefällt mir. :-)

Ich will hier nicht den Besserwisser geben, aber ich kann nur aus ganz persönlicher Sicht erklären, warum ich inzwischen kaum noch Musikpresse lese: Sie ist mir schlicht zu unjournalistisch, zu korrumpierbar und zu unseriös. Das ist mein ganz persönliches Urteil und ich bin halt der Meinung, das Musikpresse sich eine Aufweichung der Grenze zwischen journalistischer Arbeit und Fanzine-Schreibe überhaupt nicht leisten sollte. Was absolut nicht heißt, dass man die Dinge nicht spannend, emotionalisiert und unterhaltsam darstellen kann.

Noch mal zur Ritzerei: Mei, wenn Du’s etwas drastischer magst – gerne! ;-)

War jetzt wohl genug off topic, oder?

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