nikodemusNa dann berichte mal, wie sie dir gefällt
Ich habe das Album gerade wieder aufgelegt, das 4. Mal seit gestern. Schon lange hatte ich nicht mehr so erwartungsvoll und sehnsüchtig auf ein Album gewartet. Und das, obwohl mir die Band recht neu ist und somit unerträgliche Zeit des Wartens gar nicht aufkommen könne. Erst dieses Frühjahr stolperte ich über The Modern Lovers derart, dass dieses Anecken dazu führte, sich endlich in die Musik hineinzuhören und das, obwohl ich schon öfters Querverweise zu VU las und mich eigentlich diese schon hätten ködern müssen. „One, Two, Three, Four, Five, Six, Roadrunner, Roadrunner“, und dazu die Akkorde A und D von Sister Ray, das erste, das mich beim Hören konfrontierte. Oftmals entscheiden die ersten Sekunden, ob wir etwas sympathisch finden oder nicht. Und ich fand es sympathisch. Es ist, als würde Richman seine Zutaten aus „Foggy Notion“ oder „Rock & Roll“ nehmen um den Sound, der The Velvet Underground von allen Sixties-Bands abhob, in die Seventies zu transportieren um diesen zu ehren und zu zeigen, zu was dieser scheinbare Minimalismus und Dilettantismus doch in der Lage ist und wie unglaublich lässig und geschmeidig diese Spielart doch sein kann. Als ich das Album das erste Mal anhörte, fielen mir weitere Parallelen zu Bands auf, die ähnlich wie VU einen völlig neuen und eigenen Sound hatten. Das Keyboard lässt besonders bei „Astral Plane“ an The Doors erinnern und Richmanns Wortbetonung („Someone I Care About“) gerne mal an Iggy Pop. Um eine allgemeine Aussage zu treffen, ist es für mich noch zu früh, aber dass es mir gefällt, ist kein Geheimnis. Ob meine Erwartungen erfüllt wurden weiss ich noch nicht, aber wenn ich wie in diesem Moment zuhöre und mich in diesem Augenblick angesprochen fühle und diese Coolness und Frische sich ausbreitet als ob ein Regenschauer die muffige Luft der Schwüle verdrängt, dann kann man schon meinen, dieses Album überzeugt. Spontan trotzdem eine kleine Wertung von ****1/2 Sternen.
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