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atom@katharsis:
Lohnt sich „New And Old Gospel“? Wie funktioniert Coleman in diesem Quintett?
So, nach dem ersten Eindruck:
Ich würde sagen, dass sich die Platte schon lohnt, alleine wegen der vierteiligen Suite von McLean. Insgesamt weitet McLean die Musik nicht so arg weit aus, wie bei „One step beyond“ bspw. sondern besinnt sich viel auf den Blues und Gospel-Musik. Von dort aus unternehmen er und Coleman die entsprechenden „improvisatorischen Reisen“, kehren aber immer wieder zum Blues als Leitthema zurück. Billy Higgins (d) leistet gutet Arbeit, ebenso wie Scott Holt (b) und Lamont Johnson (p). Letzterer fungiert oft als Dreh- und Angelpunkt um beide Bläser wieder zurückzuholen und wechseln zu lassen.
Das faszinierende ist wirklich das Wechselspiel zwischen freierer Improvisation und den Blues-Themen.
Coleman fungiert „nur“ als Trompeter und fällt sonst nicht auf, wie er es in seinen eigenen Gruppen tat. McLean „zügelt“ ihn des öfteren und hält dadurch auch das Album auf Kurs. (McLean selbst meinte, dass Coleman einen unvergleichlichen Sound auf der Trompete hat und er ihn daher bewusst nur mit diesem Instrument einsetzen wollte)
Alfred Lion hat zu diesem Album mal gesagt, dass es das inspirierendste war, was er in den letzten Jahren aufgenommen hat. Ich denke das sagt einiges, auch wenn ich dem nicht ganz zustimmen möchte…
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III