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Nö, dass Ware viel „Ungeschliffenes, Rohes, Herausforderndes“ präsentiert fand ich eben gerade nicht
Aber dazu muss ich ergänzen, dass ich diesbezüglich wohl auch nicht Deinem Begriff des „normalen Menschen“ entspreche… eigentlich gibt’s in Sachen Lärm und Chaos fast nichts, was ich nicht irgendwie faszinierend finde, sei es minimalistisch (z.B. Phil Niblock), elektro-akustisch, US free jazz oder europäische Avantgarde. Allerdings höre ich ja im Jazz-Bereich so ziemlich alles, von Fletcher Henderson und Louis Armstrong bis zu diversem Zeitgenössischen, ich kann also viele Einstellungen nachvollziehen, auch die, welche du grad in Sachen Melodie und ihre Bedeutung im Free Jazz an den Tag gelegt hast. Da würde ich allerdings dagegenhalten, dass Ayler in seiner, nennen wir es mal Kinderlieder-Phase, ein absolut atypischer Freejazzer war, der wohl nicht mal in der damaligen Free Jazz-Szene (wenn es das denn überhaupt gab) sehr ernst genommen wurde (und dass er einen weissen Geiger dabei hatte war sowieso skandalös). Was nicht heisst, dass Dein Punkt widerlegt sei oder wertlos sei – im Gegenteil, ich mag das ja auch sehr gerne… sowohl das Melodiöse, das ans Freie grenzt aber nie ganz dort ankommt (wie man es bei vielen Exponenenten der „Blue Note-Avantgarde“ hören kann, Andrew Hill, Sam Rivers, Bobby Hutcherson etc) als auch das Freie, das mit dem Melodiösen spielt (etwa bei Ornette und Don Cherry, aber auch bei Archie Shepp). Aber für mich ist das (oder der Mangel davon, besser gesagt) kein Auschluss-Kriterium, das will ich eigentlich nur sagen.
Mein „halbernst“ bezog sich übrigens nicht auf den polemischen Kommentar zu Ware sondern auf die „Klappe halten wenn man nichts lobendes zu sagen hat“-Mentalität – das war missverständlich, entschuldigung.
Wieder ein aus dem Ruder gelaufener Post, also gleich nochmal: entschuldigung… jetzt verschwinde ich, bin an der zweiten CD vom DIW-Monk Tribute 4CD Set. Gefällt mir sehr, auch wenn Cherry manchmal eher stört, aber auf der Ballade am Anfang des Harris-Set ist er toll!
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