Re: Das Piano im Jazz

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thelonica

Registriert seit: 09.12.2007

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Was Taylor und das Duo-Album angeht, liegst Du bestimmt richtig. Klavier-Duos sind immer ein wenig schwierig. Ich kenne mich mit Taylor gar nicht gut aus, aber in Interviews äußerte er sich öfter mal zu seinen Favoriten und anscheinend hat er ein ziemliches Faible für älteren (und modernen) Jazz. Er ist allgemein ganz gut mit der gesamten Jazz-Geschichte vertraut und ist selber ein Teil davon, oder wie siehst Du das? Weswegen die Zusammenarbeit mit Mary Lou Williams eigentlich ein Schritt in die richtige Richtung war, um diese Seite mal hervorzuheben (ich meine jetzt nicht die Musik). Das macht ihn zumindestens sympathisch und vielleicht sogar zugänglicher. Später wäre so ein Projekt gar nicht mehr möglich gewesen, weil sie irgendwann sehr krank wurde. Mit einem männlichen Pianisten (z.B. Earl Hines oder Teddy Wilson) wäre so ein Projekt vermutlich missglückt? Unter Musikern bekam sie jedenfalls immer etwas mehr Anerkennung (heute ist das vielleicht anders), aber eigentlich kennen zu wenig Menschen (vor allem Frauen) Musik von ihr, was zu bedauern ist. Bei Taylor ist das ja recht ähnlich.

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