Re: Das Piano im Jazz

#3180773  | PERMALINK

redbeansandrice

Registriert seit: 14.08.2009

Beiträge: 13,978

nail75Prima. :-)

auch wenn ich genau weiß, dass ich oben was anderes geschrieben hab, schließ ich mich hier dann mal an – das mindeste ist, dass man zwischen den beiden Arten von Kritik feinst säuberlich trennt, und klar, sie wiegen auch sehr sehr unterschiedlich schwer…

ja, Bill Evans (also, Bill Evans selber) darf man nicht reduzieren, die Alben, die katharsis genannt hat sind klasse (in meiner kleinen Evans Sammlung von sieben, acht Alben bilden sie übrigens die Mehrheit…), Quintessence mit Harold Land und Philly Joe Jones kann ich auch noch empfehlen..

Nabotov hab ich vor zehn Jahren oft live gehört, fand ihn immer spannend zu hören und wär nie drauf gekommen, dass das kein Jazz ist – müsst ich aber nochmal testen…

deezer ist bei Mary Lou Williams sehr gut ausgestattet, sowohl bei den Folkways Alben als auch insbesondere bei den leider kaum mehr zu findenden Chronological Classics (die dort „Complete Jazz Series“ heißen), unter ihrem und Kirks Namen…

Brad Mehldau seh ich mittlerweile auch vergleichsweise milde… zum Glück nicht der spannendste Pianist der Jazzgeschichte (also, zum Glück gibt es da andere), aber ich find den kann man sich anhören… also, wer ihn mit Diana Krall, Till Brönner und Pat Metheny zusammenlumpt tut ihm unrecht…

das Simmons/Tapscott Album fand ich auch bei meinen drei Hördurchläufen eher enttäuschend, allerdings war der dritte Durchgang der ergiebigste; Tapscott/Simmons haben auch zwei Wochen später noch „eine DVD aufgenommen“, keine Ahnung wie die ist und wo man sie kriegt (link)

wo du am notieren bist, clasjazz, Mal Waldron sollte mit auf die Liste, haben wir die Tage öfter besprochen, so eine etwas offenere, groove-orientietere, düsterere Variante von Monk (:-)), Thelonica empfahl mir diese schöne Dokumentation (Teil 2-6 sind auch auf youtube, ist auch mit Andrew Cyrille und so)

Abschließend… als ich vor ein paar Monaten zufällig aufschnappte, es gäbe da einen Musiker namens Tchangodei der mit vielen meiner Helden (Waldron, Simmons, Steve Lacy, Henri Texier, Louis Sclavis… Sunny Murray, Archie Shepp…) Alben aufgenommen hat, dachte ich, das sei ein dummer Witz… ist es nicht, Tchangodei ist ein einigermaßen interessanter afrikanischer Pianist (aus der Waldron Schule?), ich hör grad Perfect Emptiness, in der seltenen Besetzung Trompete/Klavier/Bass, vielleicht demnächst ein cleverer Kommentar, wie tiefsinnig das hier ist, ist mir nicht so klar, rumpeliger afrikanischer Nachbau eines ECM Albums? es macht jedenfalls Spass…

wer sich für Monk und Afrika interessiert, sollte auch Randy Weston eine Chance geben (grandioses Frühwerk, reifes Werk)

--

.