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Habe seit gestern viel Wynton Kelly gehört… wunderbar, wie frisch seine Musik immer klingt!
Jetzt läuft grad „Kelly Blue“ – und ich finde Golson auf dem Titelstück toll!
Davor hab ich die Blue Note Sessions von 1951 gehört, auch sehr schön. Eins der schönsten Stücke ist „Summertime“, fast schon so atmosphärisch wie die 1957er Version von Hampton Hawes (auf Charles Mingus Trio, Roulette). Klasse! Davor habe ich „It’s All Right“ gehört, das Trio plus Kenny Burrell und Perkussion, sehr „in the pocket“!
Ist ja spannend, Kelly hat überall gespielt… als Begleiter von Sängerinnen (Dinah Washington, Abbey Lincoln), in Jazz und anderen Bands, als Leader und Sideman, und hat für alle Labels aufgenommen (meist als Sideman): Blue Note, Riverside, Vee Jay, Columbia, Verve, Milestone…
Was ihn für mich auszeichnet ist diese Frische, und wie gut er immer klingt. Sein Spiel hat etwas sehr aufgestelltes, fröhliches – das soll aber nicht heissen, dass er keine Tiefe hätte… ich finden ihn von all den jüngeren Leuten, die so um 55-65 erstmals aktiv waren (also kurz bevor Tyner und dann Hancock und Corea und Jarrett kamen) definitiv einen der tollsten Pianisten!
Zu seinem Tod: es ist da meist die Rede von „seizures“ und irgendwo auch von epileptischen Anfällen. Im Booklet von Wes Montgomerys‘ „Impressions: The Verve Jazz Sides“ wird Jimmy Cobb zitiert:
We got along good in that trio, except Wynton liked the bars. A little later in life he started to have seizures — I think that’s how he died. He didn’t have them until he was maybe thirty-seven, and all of a sudden he started having them. He used to say that he thought it was because Paul [Chambers] had died, he was worrying about what happened to Paul.
– aus den Liner Notes von James Isaac, November 1993
In den Reissue Liner Notes der Verve Elite Edition von „It’s All Right“ wird das dann nochmal verwurstet und einem Satz wiederholt.
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