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Keine Angst wegen dem Garland Trio auf „RG’s Piano“ – die haben da viel Raum und überhaupt keine Eile, das groovt total schön, und leicht ist das nicht wirklich, wenn man mal richtig hinhört! Das Highlight für mich ist der Opener „Please Send Me Someone to Love“ – ganz wunderbar!
Hast jedenfalls bestimmt eine gute Wahl getroffen!
Von Garland gibt’s noch zwei CDs „Rediscovered Masters“, v.a. diejenige mit dem Chambers/Taylor-Trio ist sehr zu empfehlen, die Quintett-Session mit Oliver Nelson ist eher etwas schwächer als ich gehofft hatte. Die sind meines Wissens beide vegriffen, aber wenn ihr mal über die stolpert, greift zu!
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Dann hab ich noch ein paar absolute Top-Favoriten vergessen… da wäre zuerst mal Martial Solal, der grand old man aus Frankreich. Er ist mit über 80 noch immer top in Form, kenne bei weitem nicht alle seine Aufnahmen (vieles ist schwierig zu finden oder teuer), aber alles ist hörenswert, von den vier frühen „Complete Vogue“ CDs bis zur Trio auf Blue Note oder der „Solosolal“ auf CAM Jazz.
Der nächste: Steve Kuhn – ihn hab ich vor ca. einem Jahr entdeckt, u.a. mit der tollen ECM 3CD Box und „Trance“, ein weiterer ECM Reissue aus den 70ern. Er hat auch mit Sängerinnen gearbeitet (Karin Krog z.B.). Ein ganz wunderbarer Musiker mit einem sehr delikaten „touch“. Er hat immerhin mit Coltrane gespielt… und auf Pete La Roca’s wunderbarer „Basra“ ist er auch dabei… und die „October Suite“ mit Gary McFarland ist auch sehr schön!
Der dritte: Don Friedman – seine Riversides sind sehr schön, im Trio noch stark von Bill Evans geprägt, aber die beiden Quartette mit Attila Zoller (auf ACT gab’s zudem noch einen CD Reissue eines Mercury-Albums mit Zoller) sind spannender, eigenwilliger. Auch er gehört zu meinen Lieblingspianisten der letzten paar Monate, auch wenn ich noch nicht sehr viel von ihm habe. Sein Solo-Album in der ACT Piano Jazz-Reihe ist äusserst stimmungsvoll. (Das wär dann schon ne weitere Topic-Idee, solo piano Alben… gibt’s auch von Kuhn schöne, von Solal sowieso…)
Und dann möchte ich auch noch René Urtreger erwähnen, einen weiteren Veteranen aus Frankreich. Sein „Joue Bud Powell“ gab’s auf CD in der „Jazz in Paris“ Reihe – ganz tolles Album, unglaublich was der so jung schon draufhatte! Seine HUM (Humair-Urtreger-Michelot) Alben gab’s auf Sketch in einer tollen 3CD-Box, und auf Carlyne wurden vor ein paar Jahren vier Alben (solo, Quartett mit Jean-Louis Chautemps und Gitarren) neu aufgelegt, ein weiteres (Trio-) Album gibt’s bei Black and Blue… und „Onirica“ ist auch nicht zu missachten… muss die Sachen mal hervorsuchen wenn Ihr mehr Details haben wollt…
Und noch wer: Alain Jean-Marie – ein „perennial sideman“, aber ein äusserst geschmackvoller Solist. In einer der allesamt empfehlenswerte „Hors série“ 2CD Packungen von „Jazz in Paris“ gibt’s zwei Alben von ihm, solo und trio.
Und Jean-Marie, Kuhn, Solal und Paul Bley (beide diesmal nicht sooo toll) sowie Stephan Oliva (siehe unten) haben je eine CD zum 5CD (+ bonus mit nochmal einem stück von jedem) Set „Jazz’n (e)motion“, wohl auch schon längst vergriffen leider. Die Kuhn und Oliva CDs sind ganz toll, aber Jean-Marie ist auch sehr schön, wie ich bemerkt habe, als ich sie nachdem ich die Jazz in Paris erhielt wiedergehört habe.
Also, dann weiter mit Stephan Oliva… ein jüngerer französischer Pianist, einer der stimmungsvollsten überhaupt, hat mit François Raulin zwei Tristano-Projekte realisiert (das auf Sketch ist das schwächere der beiden), und sehr schöne Trios und Solos aufgenommen, u.a. vor zwei Jahren oder so eine CD mit Musik von Bernard Herman. Sein „Jazz n (e)motion“ Set ist eine der stimmungsvollsten Piano-Solo-Aufnahmen, die ich kenne. Ihm gelingt es mit wenigen Noten Stimmungen heraufzubeschwören, u.a. in einer berückenden Version von „India Song“ (vom äusserst seltsamen Film von Duras).
und ich wollt noch über jemanden schreiben, aber den hab ich schon wieder vergessen… daher end ich mal mit „hievon später mehr“
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