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Bei mir war „Kind of Blue“ damals gar kein guter Einstieg. Aber ich war 13 oder 14 und hatte nicht viel mehr als Bob Dylan und etwas Jimi Hendrix, Janis Joplin, Tom Petty, Stephan Eicher gehört, etwas 80s Miles („Amandla“, mag ich bis heute sehr), etwas Abdullah Ibrahim … der Miles-Einstieg war „Workin‘ with the Miles Davis Quintet“. Und da Blue Note rasch wichtig wurde, gehörte zu den nächsten Alben, die ich hörte, Cannonball Adderleys „Somethin‘ Else“. Daneben gab’s Sonny Clark, Grant Green, Hank Mobley, viel Cannonball (auf Riverside und – damals – Landmark), Jimmy Smith, Lee Morgan … und immer mehr Coltrane. Bis sich das Puzzle zusammensetzte – „Portrait in Jazz“ war auch eine ganz frühe Endtdeckung – Cannonball, Coltrane, Evans … und Miles – und ich „Kind of Blue“ dann irgendwie doch langsam zu begreifen begann (Ekkehard Josts Buch „Free Jazz“ half später dann wesentlich weiter, auch was das „Theoretische“ betraf, das natürlich wenn man selbst Musik macht, überhaupt nichts Theoretisches mehr an sich hat). Aber noch bevor ich „Kind of Blue“ begriff, hatte mich „In a Silent Way“ verzaubert.
Für geübte Hörer kann man wohl schon eine Liste erstellen, die die ganze Breite von Miles‘ Musik einigermassen abdeckt … meine sähe wohl so aus:
Birth of the Cool (Capitol/RVG-CD-Reissue)
‚Round About Midnight
Milestones
Kind of Blue
Sketches of Spain
Miles Smiles (andere nähmen hier wohl „E.S.P.“ oder „Nefertiti“)
In a Silent Way
Bitches Brew
On the Corner
Star People (oder „Amandla“)
Da fehlt natürlich ganz vieles … die phantastischen Prestige-Alben (nicht nur die mit Coltrane, auch „Bags Groove“ mit Sonny Rollins), die Live-Aufnahmen mit Coltrane (v.a. März 1960, aber auch Newport), die ersten beiden Alben mit Gil Evans, die ganze Musik von 1961-64 (die einige ganz grosse Dinge bereithält), Plugged Nickel, die grossartigen Übergänge vom second quintet zum electric Miles („Filles de Kilimanjaro“ ganz besonders! Aber auch „Water Babies“, „Miles in the Sky“ und natürlich das lost quintet), weitere klasse Aufnahmen aus den frühen 70ern (v.a. „Miles at Fillmore“ und „Live-Evil“) … aber das wären dann eben die Dinge, die man aufgrund der obigen zehn selbständig entdecken könnte.
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