Re: Bob Dylan

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duplo

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frankie leeHat jemand das Buch von Maik Brüggemeyer gelesen?

Noch nicht ganz, erst halb. Am meisten gefallen hat mir bisher eigentlich das Vorwort, wo MB über sich und sein Verhältnis zu Dylan berichtet.
Der folgende Bericht von seiner Reise auf den Spuren der öffentlichen Kunstfigur Dylan, sprich des Musikers, um verwoben mit seinen Songtexten, Lebensstationen und den spärlich gesäten Äußerungen mehr über den eigentlichen Menschen und Künstlers Dylan zu erfahren, ist durchaus lesenswert, die Mischung von realen und fiktiven Begegnungen und Gesprächen, gespickt mit philosophischen Botschaften und Lebensweisheiten, ist allerdings nicht immer überzeugend gelöst. Mitunter gerät der Textflow dadurch etwas schwerfällig und eben pseudolebensweise, weil jede auftretende Figur mit ominöser Bedeutung aufgeladen wird.
Zudem finde ich es irritierend, dass man bei nicht vorhandener Textkenntnis des Gesamtwerkes, eben kein Dylanologe ist und nicht alle Quellen erkennt und zuordnen kann, dann irgendwann nicht mehr weiß, was ist eigentlich real, konkret und persönlich, was nicht, was geht auf Dylan zurück, was nicht, was ist MB zugestossen, was ist Fiktion etc.
Insgesamt eine gewagte Mischung, die als fiktiver Roman nicht funktioniert.

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