Re: Bob Dylan

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der-hofacker

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bullschuetzUnd all das wurde seinerzeit schon gerahmt von der Theme Time Radio Hour, dem großen Traditionsabsteckungs-Unternehmen. Ich halte es deshalb für verwegen, die Sinatra-Platte als abwegiges Seitenprojekt einzuordnen, mir kommt sie eher wie ein weiterer Baustein im Gebäude einer breiten Traditionsaneignung vor. Diese Verbreiterung des Erbes, auf das Dylan sich explizit bezieht, ist womöglich das prägende in seinem Werk seit mindestens 15 Jahren. Dass Folk und Blues starke Inspirationsquellen für ihn sind, ist ja seit Ewigkeiten common sense (und er hat das noch einmal herausgearbeitet mit „Good as I …“ und WGW) – aber zum Bezugshorizont gehören eben auch Bing Crosby („When the Deal Goes Down“ auf MT als Überscrheibung von „Where the Blue of the Night …“), Billie Holiday (“Bye and Bye“ als Wiederaufnahme von „Having Myself a Time“) und unbedingt auch Sinatra.

Danke, bullschuetz, das war es, was ich angedeutet haben wollte. :bier:

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