Re: Bob Dylan

#300805  | PERMALINK

nail75

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ClauIch empfinde „Highway 61“ als abgeklärter als „Bringing It All Back Home“. Bei „BIABH“ war die Elektrifizierung der eigenen Musik noch neu, ich glaube da mehr Begeisterung über die eigene Musik herauszuhören als bei „H61“, wo ich schon ein klein wenig „Ich bin Bob und ich weiß, die Nummer geht ganz sicher auf“ verorte. Im Moment glaube ich auch, dass bis auf wenige Ausnahmen die Kompositionen auf „BIABH“ eine Idee stärker sind. Im Moment. Aber wenn ich das schreibe, möchte ich damit „H61“ nicht abwerten, sondern vielmehr meine Begeisterung für „BIABH“ unterstreichen.

Ok. Allerdings sind „Outlaw Blues“ und Bobbys Traum etc. nicht gerade Meisterwerke. Ich vergebe dennoch ***** für BIABH, weil die Höhepunkte auf der Platte nicht nur gut, sondern überragend sind.
Aber Du tust Highway 61 Unrecht, wenn Du es als kalkuliert abtust. Dylan hat damals im Studio wild rumexperimentiert, Songs wurden geschrieben, während die Musiker Karten spielten, zwischen den Aufnahmen lag nur wenig Zeit und sie dauerten nicht länger als nötig. Der Unterschied zu Deiner Lieblingsband konnte nicht größer sein. Dylan war zu dieser Zeit ein Quell von großartiger Musik, die in schneller Folge aufgenommen und veröffentlicht wurde.

Nächste Frage an die Dylan-Hools: welche Alben nach „Desire“ und vor „Time Out Of Mind“ sind unverzichtbar?

Keines. Street Legal und Oh Mercy sind gelungen (***1/2). Bootleg Series Vol. 8 ist besser als alle Veröffentlichungen dieser Zeit.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.