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Der Sohn eines Freundes studiert in China. Er (der nicht beim Konzert war) hat erzählt, dass ganz viele Nicht-Chinesen (also Diplomatensöhnchen- und töchterchen) beim gig waren. Und dass die Chinesen zu JEDEM Konzert gehen, das westliche Gruppen geben. Dylan ist für die nur eine Westikone, ihnen ist nicht klar, was für viele Menschen diese Dylan mal bedeutete/bedeutet. Die Texte verstehen sie so guit wie gar nicht (bei Dylans Gesang eh nicht) – und es wäre ihnen auch egal.
Viele hier glauben, dass die probleme, die Dylan in den Sechzigern (!!!) ansprach, irgendetwas mit den Chinesen von heute zu tun hättren. Das ist ein krasser Denkfehler. Man muß sich vor Augen halten, dass viele Chinesen gerade ihren Wirtschaftsaufschwung anbeten (bis auf die Milliarde, die im Elend lebt), und für die ist Rockmusik Prestige, Fun, Event, Entertainment. Denen wäre es eher lästig, wenn einer sie von der Bühne herab auf Menschenrechte aufmerksam machen würde – und ein Ausländer schon gar nicht
Sie lassen sich nämlich nicht gerne bevormunden, dies stolze Volk, und schon gar nicht maßregeln. Außerdem wird das Thema Menschenrechte dort „so gut wie nicht verhandelt, das zeichnen die Medien hierzulande ein vollkommen falsches Bild“ – sagt Bodo, der Student in China.
Also darf Dylan sich getrost als das sehen, was er auch ist: Als Entertainer, der die Chinesen unterhält.
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