Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Solokünstler › Bob Dylan › Re: Bob Dylan
SenorSpeziell auf das Anzeigengeschäft schielende Zeitungen (ich schreibe selbst zwecks Brotwerwerbs für eine solche) versuchen sich aus monetären Gründe dem Verdikt einer möglichst breiten Zielgruppe/Leserschicht zu unterwerfen. Dort haben „polarisierende“ Künstler wie z.B. Dylan keinen Platz – der spricht ja „nur Randgruppen“ an. Wenn also so eine Redakteuse z.B. in der RP schreibt, Dylan solle das Rocken lieber Jüngeren wie Pearl Jam überlassen, finde ich das platt und kaum als Wertung sondern als ein Armutszeugnis, weil einem nix dazu einfällt – im Zweifelsfall aus Gründen der Unkenntnis der Materie.
Weiß jetzt nicht, was die RP ist (Rheinische Presse?), aber der Satz ist natürlich doof. Bei überregionalen Tageszeitungen wie der FAZ oder der SZ würde mich eine solche Aussage aber wundern. Dort ist das Interesse an traditionellem Rock eigentlich recht ausgeprägt. Edo Reents von der FAZ zB ist sowieso einer der stursten Dylan- und Young-Fans (hat erst neulich auch eine Young-Biographie veröffentlicht).
Dann hat ein Magazin wie der Rolling Stone ja auch den konservativen Rockhörer als Leserschicht im Visier und hievt halt Dylan und Konsorten regelmäßig aufs Cover (und gibt der neuen Dylan gleich mal euphoriesatte *****). Als kundiger Leser wird man insofern doch eingentlich recht gut mit dylanophilem Material versorgt.
Ob hingegen der durchschnittliche Leser einer Regionalzeitung jetzt unbedingt eine Dylan-Festschrift lesen will und ihn dessen aktuelle Veröffentlichungen groß interessieren, halte ich eher für fragwürdig. Der will in der Tat lieber was über die Neue von Robbie Williams oder Norah Jones lesen.
--
I like to move it, move it Ya like to (move it)