Re: Spex

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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MikkoAktuelle Popmusik hat für mich über den Aspekt des persönlichen Gefallens hinaus kaum Bedeutung. Über gesellschaftliche Relevanz aktueller Popmusik mache ich mir ehrlich gesagt im Moment wenig Gedanken. Das Meiste, was relevant sein könnte, gefällt mir nicht sonderlich.

Muss ja nicht gesellschaftlich relevant sein. Dieses Postulat (oder so), der gesellschaftlichen Relevanz, aus was für einer Denkschule stammt das überhaupt? Wir sind hier nicht in einem Seminar über Marxismus-Leninismus.

Selbst Mark Tessedingsbums ;-) stellt ja fest, das sich die gesellschaftlichen Randbedingungen verändert haben oder sogar zerfallen sind. Aber wieso finde ich eine obskure Electronica-Platte, eine alte Jazz-Platte oder – was gerade jetzt bei mir läuft – Popmusik aus dem Nigeria der 70er Jahre für mich relevanter als irgendwas, das auf dem Cover einer Musikzeitschrift oder in einem anderen Medium abgefeiert wird? Vielleicht gerade deshalb, weil das etwas ist, das eben nicht dem Üblichen entspricht, sondern im Gegenteil, absichtlich – oder unabsichtlich? – davon abweicht, mich herausfordert und inspiriert?

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“There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)