Re: Spex

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werner
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Joshua TreeBei deiner Tanke gibt es eine Tonne für durchgelesene Zeitschriften?
Ansonsten volle Zustimmung, inhaltlich wird man beim RS nie besonders gefordert, wohingegen die SPEX auch einmal unerwartete Anstöße gab.

Noch mal: Wer fordert ein, vom RS „gefordert“ zu werden. Ich will ja von großartigen Filmen oder Büchern auch nicht „gefordert“ werden (von anderen dann vielleicht doch). Es handelt sich um eine MUSIKZEITSCHRIFT – immer noch. Ich verstehe nicht so recht, was ihr für Erwartungen habt. Ich verlange Infos, Analysen, Neuvorstellungen, Nachbetrachtungen, auch mal Kontext-Herstellung. Nicht jedoch die intellektuelle Herausforderung, die ich an andere Publikationen mit entsprechendem Anspruch stelle. Nehmen wir nur mal die Zeitschrft „Literaturen“, unverdächtig intellektueller Niveaulosigkeit. Ich fühle mich da keineswegs „herausgefordert“, aber bestens informiert und unterhalten. Auch angeregt. Aber ein Artikel (wie schon mal im RS) über Kindersoldaten regt mich durchaus an, mich damit zu beschäftigen – übe die Lektüre hinaus.
Nicht vergessen – wir reden auch bei der SPEX nicht von einem Kunstwerk mit dem Attribut von Adornos „Rätselcharakter“, sondern von einem ambitionierten Musikprojekt mit popkulturellem Einschlag. Ich sehe die wirklich wichtigen Dinge dort nicht verhandelt, vor allem nicht in einer Weise, die mich für sonderlich anregend zum weiterverfolgen wäre – dazu klingt mir das „ambitioniert“ zu sehr durch jede Zeile. Will ich anregende, motivierende, nachdenkenswerte, auch vielleicht in Handlung umsetzbare Ideen, dann lese ich Bücher oder die eine oder andere Fachzeitschrift.
Die SPEX zum Vergnügen zu lesen ist mir zu anstrengend und diffus, um sie als Anregung für Weitergehendes zu goutieren ist sie mir zu hohl.
Meine Meinung, andere dürfen das natürlich gerne anders beurteilen.

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