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@tolo
@jan lustiger
Kein Mensch hat etwas gegen anspruchsvollen Diskurs, stimmige Argumente oder gar Gedanken, die neue Blickwinkel und/oder Zusammenhänge eröffnen. Im Gegenteil, das ist ja nur wünschenswert, selbstverständlich auch in der Musikpresse.
Was mich aber auf die Palme bringt, sind dummdreiste Unterstellungen in Richtung „Alltagsjournalismus“ (whatever that is…), Verlautbarungsjournalismus und/oder Hofberichterstattung, nur weil man sich um eine verständliche Sprache bemüht. Entscheidend für einen guten Artikel sind a.) die Originalität/Schlüssigkeit der Gedanken und b.) die möglichst verständliche Vermittlung derselben. Und zwar gleichrangig.
Wenn hier also schon mit Begriffen wie Waschzettel, Saturiertheit etc. hantiert wird, dann wäre ich dem Verfasser sehr dankbar, wenn er sich die Mühe machen würde, vorher zu LESEN, was ich geschrieben habe. Offenbar hat tolo mit der impliziten Eingeständnis, dass er sich erst mal auf das (höhere) Niveau des jeweiligen Autors begeben muss, nicht ganz unrecht. Aber Einsicht ist ja bekanntlich der erste Weg zur Besserung.
Und natürlich ist und war Pop immer eitel, elitär, anmaßend usw. Geschenkt. Seine besten Propheten im journalistischen Bereich (von Nik Cohn über Lester Bangs bis hin zu Helmut Salzinger und von mir aus auch Freund Diederichsen) aber waren brillante Autoren, die diese Eitelkeiten etc. so vermitteln konnten, dass jeder Trottel sie verstehen konnte. Und das kann man nur, wenn man als Autor hinter den Gedanken und den Text zurücktritt und versucht, den Leser zu bedienen.
Alles andere ist Geschwätz.
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