Re: Spex

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tolomoquinkolom

Registriert seit: 07.08.2008

Beiträge: 8,651

songbirdDa sprichst du aber von der Spex der Vergangenheit.

Die moderne Spex hätte ihren Untertitel “Magazin für Popkultur” schon lange in “Mode und Verzweiflung” ändern sollen.

Der Hofacker
Ich stehe auf dem Standpunkt: Wenn der Leser einen Satz zwei Mal lesen muss, um ihn aufzunehmen bzw. zu kapieren, dann hat nicht der Leser sondern der Schreiber was falsch gemacht. Gerade die selbsternannten Oberchecker in Sachen Pop-Dskurs neigen meiner bescheidenen Erfahrung nach zu extrem eitler und verschwurbelter Sprache.

Ich möchte nicht, dass sich ein Schreiber auf mein Niveau herabbegeben muss, damit ich seine Gedanken verstehe, sondern finde es wesentlich interessanter überrascht zu werden und/oder zu versuchen mich nach oben zu orientieren (selbst auf die Gefahr hin etwas nicht immer nachvollziehen zu können). Natürlich ist dieser Ansatz zeitintensiver, als in eher simplen Musikmagazinen umgeschriebene Waschzettel der Werbeabteilungen von Plattenkonzernen oder langweilige Interviews zu lesen, die diese Musiker nur aus Promotion-Gründen geben (und nicht weil sie etwas mitzuteilen wünschen oder gar zu sagen hätten). Es kommt halt darauf an, welche Ansprüche man selbst stellt und ob man Gefallen an weiterführendem Popdiskurs findet, der sich mit kulturellen Aspekten jenseits fortwährender Konsumaufforderungen befasst. Mir gefällt auch dieser eitle Ansatz, der im Grunde wesentliches Element von Popkultur ist. Saturierte Routine in Beiträgen und Rezensionen finde ich langweilig.

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