Re: Spex

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nachtmahr

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Spex: […] Die erste Ausgabe widmete sich „Black Music“, der Claim auf dem Cover lautete „Paint it black – Wie die schwarze Musik den weißen Pop prägte“, drinnen las man die Lieblings-„Black Music“-Listen von ausschließlich weißen deutschen Prominenten, die bekannten: „Wir hören schwarz!“

Adebimpe: Das klingt wie ein Riesenschritt zurück ins Mittelalter. Ich hoffe, so etwas wird kein neuer Trend! Es ist natürlich nichts Neues, dass aus Marketingmotiven Unterschiede am Leben gehalten werden, um sie auch weiterhin gewinnbringend als „das Besondere“ vermarkten zu können. Im Sommer dieses Jahres ist auch eine italienische Vogue-Ausgabe erschienen, in der nur schwarze Models abgebildet waren. Es war die bestverkaufte Ausgabe der italienischen Vogue aller Zeiten! Das klingt erstmal erfreulich, allerdings wurden die Frauen in den Fotos sehr stereotyp dargestellt, meist leicht bekleidet, „rassig“, fast alle von ihnen hatten geglättete Haare. Im Zuge der Diskussion um diese Ausgabe erfuhr man dann, dass es noch immer ein großes Thema ist, wie wenige schwarze Models in der Modeindustrie überhaupt Arbeit bekommen…

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"Wenn man richtig liest, löst man einen innerlichen kreativen Prozess aus. Die meisten Leser inszenieren einen Film. Weswegen es überhaupt kein Wunder ist und mediengeschichtlich konsequent, dass der Roman des 18. und 19. Jahrhunderts in die Erzählkino-Kultur des 20. Jahrhunderts übergegangen ist." (Peter Sloterdijk)