Re: Paul Weller

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liam1994

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Ich war in London beim Konzert der Wellerband ohne Weller („The Songbook Collective“). Mein erster Gig im 100 Club. Lustiger Laden mit viel Geschichte an den Wänden und einer fetten Säule direkt vor der Bühne. Vor dem Konzert legte Andy Lewis auf. Den würde ich gerne für meine nächste Party buchen.
Das Konzept des Gigs selbst war wie folgt: jedes Bandmitglied (außer Gordelier) hatte ein eigenes Set mit selbst gesungenen und meist auch selbst geschriebenen Songs.
Den Anfang machte Steve Pilgrim, dessen Solo-Sachen nicht bahnbrechend aber nett sind. Der Bursche hat aber ein bisschen was von U-Bahn-Busker. Er spielte neben eigenem Zeug auch „The Circle“ von OCS in einer sehr verlangsamten Version.
Danach kam Andy Lewis, dessen Sachen ich sehr schätze. Das ist natürlich das reinste Motown/Northern-Soul-Pastiche-Zeug, aber mir gefällt es. Lewis ist ein guter Typ, Höhepunkt war „Are you trying to be lonely“, auch wenn Lewis‘ Stimmchen doch deutlich dünner ist, als die Stimme von Weller. Habe mir beim Gig auch die neue Platte gekauft, sehr schön.
Steve Cradock war danach dran. Es gab Sachen von seinen drei Solo-Alben („this is from my cunnilingus-Album“), seine Gattin sang mit. Das war nett, aber nicht sensationell. Im Grunde wie die Alben.
Dann kam Andy Crofts mit einem Moons Greatest-Hits-Programm. Ich habe die Moons noch nie live gesehen und war sehr erstaunt. Crofts hat eine ganz andere Präsenz als die anderen, der einzige richtige Frontmann in der Konstellation, die Atmosphäre war auf einmal eine ganz andere und das Publikum sang alles mit.
Als Zugabe gab es Art School mit Crofts am Mikro und zum Abschluss den Riverboat Song mit Steve Cradock. Der sich in der Rolle des rockenden Frontmanns sichlich unwohl fühlt. Den Refrain hat er komplett dem Publikum überlassen – das dankbar übernahm.
Alles in Allem ein sehr schöner Abend.

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