Re: Paul Weller

#276707  | PERMALINK

johnny-spazzy

Registriert seit: 23.07.2014

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Als recht regelmäßiger Leser und höchst seltener Partizpant dieses Threads, Weller-Sympathisant und sporadischer Konzertbesucher (Highlight: Jazzhaus Freiburg 2001, „Days Of Speed“, mit zufälligem Treffen und nettem Gespräch auf der Herrentoilette (!) vor dem Auftritt. Zitat P.W. „Nice mod shirt! Who made it?“) bin und bleibe ich ihm trotz zuletzt einiger schwächerer Outputs aus einer gewissen Distanzhaltung heraus stets dennoch recht nahe.

On topic: Wer braucht denn Erneuerungen von Weller? Was erneuern Dylan und Young, außer manchmal ihre Themen und ihren Freundeskreis? Wellers Stärken liegen im Songwriting. Auch in Zeiten der nicht immer so seligen Jam, von denen ich regelmäßig nicht mehr so viel auflege wie früher, auch „All Mod Cons“ übrigens nicht, bestand das „Konzept“ ja nicht darin, die Musikwelt zu erschüttern, sondern es beruhte auf tradierten Ausdrucksweisen und Mischungen (Kinks, Who, Beatles, Gaye!), kongenialen Songideen und dem Motiv, dringlichen Fragen „time and temperance“ zu verleihen. Nicht weniger.

Wer ein zweites „Sunflower“ erwartet, den wird „Going My Way“ nicht zwingend überzeugen, aber für mich ist dieser Track sogar der bisher beste des laufenden Jahres und werkübergreifend einer von Wellers zehn, zwölf besten! Er gemahnt nicht nur an die „Wild Wood“-Phase, sondern erinnert auch ein wenig an Dennis Wilsons Arbeiten auf „Bambu“, den P.W. immerhin bereits mit „Love-Less“ ehrte (seine Aussage!), dem Abschlusstrack seiner – für meine Begriffe – letzten, durchweg gelungenen LP.

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