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Einmal contra:
Lucinda Williams in Hamburg
CHRISTOPH FORSTHOFFNein, Bob Dylan hat nie so viel gequatscht. Und auch sonst ersparen wir dem Meister den gern zitierten Vergleich mit seinem vermeintlichen weiblichen Pendant – wie auch wir uns dieses Lucinda Williams-Konzert am Dienstagabend gern erspart hätten.
Dabei ist ihr aktuelles Album voll von bewegenden Songs über Verlust, Lebensschmerz und den Aufbruch ins Unbekannte. Doch in der Fabrik scheint es, als wolle die Grammy-gekürte Musikerin all diese intensiven Gefühle hinter gitarrenkrachenden Rockausbrüchen verbergen und sich in belanglosen Plaudereien über die Publikums-Unterschiede in Skandinavien und Deutschland verlieren. Dass sich obendrein ihre eigentlich so wundervoll brüchig-schwerblütige Stimme immer mal wieder überschlägt und der Mann am Schlagzeug die wenigen, magisch-dichten Momente platt macht, haken wir schon unter der Rubrik „Ein Unglück kommt selten allein“ ab. Ach, wie gern hätten wir der Heldin des Alternative Country einfach nur ganz allein mit Slide-Gitarre und ihrem betörenden „Pferdeflüsterer“-Gesang gelauscht. So war der Abend so zäh und fad wie ausgelutschter Kautabak.
Ressort: mopop
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