Re: Das Schlagzeug im Jazz

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gypsy-tail-wind
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Schön, was Du zu Cobb sagst! Ich konnte den Meister vor drei Jahren live erleben, er war noch immer in allerbester Verfassung! Hör Dir mal sein Spiel im Carnegie Hall Concert mit Miles an, da gibt es Momente, in denen er schon den leichten Puls vorwegzunehmen scheint, den Tony Williams später perfektionierte – ich hab das neulich schon anderswo gesagt, aber hier ist ja schliesslich der Schlagzeug-Thread, da darf ich mich bestimmt wiederholen! Cobb schien mir selber längere Zeit ein ziemlicher Abstieg nach dem explosiven Philly Joe (die Kritik an diesem, sein Spiel sei unstet oder was man halt so sagte, konnte ich nie recht nachvollziehen … er war ein Junkie, sein Leben also gewiss unstet, aber sein Spiel? Er war immerhin verlässlich genug, um bei Riverside eine Art Haustrommler zu werden, trotz allem!) — aber irgendwann lernte ich, die Qualitäten, die Cobb ins Spiel brachte, zu schätzen und er steht inzwischen längst neben Philly Joe (der allerdings einer meiner Favoriten aus der Hardbop-Zeit ist, Cobb ist ja irgendwie viel mehr, war schon vorher im R&B unterwegs und mit Wynton Kelly und Bobby Timmons auch an dem Ende des Hardbop, der dann zum Souljazz wurde).

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