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Die Toten Hosen sind die CDU der deutschen Musikindustrie. Die Union lässt zu, dass man sie mit Konservativen verwechselt. Die Toten Hosen lassen zu, dass man sie mit Punks verwechselt. Was Punk ist, dafür gibt es so viele Definitionen wie Unions-Mitglieder. Meine Privatdefinition: Punk ist ein Ausbruch von Energie, ein zielloses Dagegensein, ein stolzes, aber auch blindes Nein, die reflexhafte Ablehnung aller äußeren Anforderungen und Angebote. No future, und die Gegenwart kann mich auch mal.
So gesehen, sind die Toten Hosen das Gegenteil von Punk. Im Pressetext zur Volker Kauder-Single „Tage wie diese“ lässt sich Sänger Campino so zitieren: „Das Lied ist auch unsere Reaktion auf diese ganze Nostalgie, die einem am Vorabend von so einem Jubiläum wie unserem 30jährigen Geburtstag entgegen schlägt. Wir waren immer eine Band, die in der Gegenwart lebt und nach vorne blickt.“
Campino lebt also im Moment, zugleich guckt er aber nach vorn und zurück auf die eigene Geschichte. Das muss man erst mal sagen, ohne über sich selbst zu lachen. Für Campino kein Problem, denn er hat keinen Humor, er lacht nur gern laut.
Die Hosen-Dreifaltigkeit ähnelt Angela Merkels Satz: „Mal bin ich liberal, mal bin ich konservativ, mal bin ich christlich-sozial – und das macht die CDU aus.“ Passt scho‘.
Ich warte auf den Kommentar vom Führer der Konservativen im RS-Forum mick67.
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