Die Hosen sind doch schon ewig kein Punk mehr. Vielleicht wächst man da auch mit den Jahren raus. „Tage wie dieser“ wird doch bundesweit hoch- und runtergeduldet. Für mich ist der Song Schlager. Campino passt mittlerweile also auf die Wiesn. Warum soll er da nicht auch hingehen?
Die Hosen sind eine reine Stimmungs-Mitgröhl-Band geworden, wobei ich das nicht werten will. Meins ist es zwar nicht, aber hier bei mir in Düsseldorf werden sie immer noch wie Helden verehrt. Ich als Zugereister kann das nicht so recht nachvollziehen, aber das ist wohl Lokalpatriotismus pur.
Der Auftritt auf dem Oktoberfest regt mich deshalb überhaupt nicht auf. Wäre ich Hardcore-Fan der ersten Stunde, sähe es vielleicht schon anders aus. Für mich spielen die Hosen als lokale Größe mit bundesweiten Erfolgen zurzeit irgendwie in einer Liga mit den Höhnern und ihrem unsäglichen „Viva Colonia“ – das ich mal im niedersächsischen Vechta auf dem Stoppelmarkt gehört habe und keiner von den Nordlichtern wusste, dass mit Colonia Köln gemeint ist. Bierselig mitgegröhlt haben sie trotzdem. Warum auch nicht? Wem’s gefällt.
Tote Hosen, Höhner, Wendler. Mittlerweile ein und dieselbe Baustelle. Ich rechne fest mit einem baldigen Auftritt von Campino und seinen Jungs im Musikantenstadl oder beim Frühlingsfest der Volksmusik.
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