MikkoAllerdings besteht die Gefahr – und das ist im Kern Dougs Frage – , dass dieses Wissen zunehmend ein „totes Wissen“ wird. Die Bewertung und Einordnung einzelner Singles, verschiedener Pressungen, ja selbst die Wertigkeit einzelner Künstler in diesem Kontext wird zunehmend von Dingen abhängen, die viel mit Verfügbarkeit von Information und mit rein statistischen Werten zu tun haben, aber nur wenig mit gefühltem Erleben und persönlicher Erfahrung.
Ja, aber das ist natürlich. Besteht bei einer Erscheinung keine Unmittelbarkeit mehr, wird diese in Archivierung und Transkription verdrängt. So wie die Rezeption eine Dramas zu Zeiten der Weimarer Klassik heute emotional nicht mehr einem Publikum vermittelbar ist (dies allerdings persönlich für den Einzelnen bei Interesse nachvollziehbar und -erlebbar ist, vollkommen emotional) so wird die Singles-Kultur mit zeitlichem Abstand ebenfalls in der öffentlichen Wahrnehmung nur noch als sozio-kulturelles Phänomen in einer zeitlichen Entwicklung betrachtet werden, das zu einem bestimmten Zeitpunkt durch bestimmte Voraussetzungen gebildet wurde, und eben verschwand bzw. geringer wurde. Für euch bestand diese Kultur noch als verbindendes Element, für mich wurde es schon nur noch zu einem persönlichen, in einer Generation nicht mehr teilbarem Gefühl. Das Gleiche gilt für andere Bereiche:Der Film ist seit 20 Jahren ausgestorben, ebenfalls die bildende Kunst und die Literatur.
Also tragt um Himmelswillen alles zusammen was ihr wisst, erlebt habt und besitzt, damit ich etwas habe, wenn ich otis, WD oder Mikko eben nicht mehr nach Jefferson Airplane und T.Rex fragen kann. Ist doch nicht zu viel verlangt!
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A Kiss in the Dreamhouse