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Michael the ArcadianHallo liebe ELO-/Jeff Lynne-Freunde,
ich habe lange nichts mehr gepostet, aber der ein oder andere wird sich vielleicht noch an mich erinnern.
Jetzt bringt Lynne aber mal wieder ein Album heraus und da sehe ich mich doch veranlasst, mal wieder etwas von mir zu geben:LAAANG – WEEII – LIIIG !!!
Absolut langweilig und irgendwie schon tausendmal so von ihm gehört, was der gute Jeff da fabriziert hat.
Lieber livin´thing68, ich stimme Dir hier so was von zu. Darauf haben wir wirklich 15 Jahre lang gewartet?
Meine Güte, dass hört sich ja mittlerweile fast alles gleichgeschaltet an.
Ich kenne nun ‚When I was a boy’ und ‚Alone in the universe’. ‚I’m leaving you’ habe ich leider verpasst.Persönlich habe ich bisher nur When I Was A Boy gehört, und das soll noch eine Weile so bleiben, mindestens bis zum VÖ-Termin. Ich frage mich aber schon, wie man auf Grundlage 2 gehörter Tracks ein Album beurteilen will. Man muss doch immer das Gesamtbild sehen. „When IWas A Boy“ hört sich für mich wie ein gelungener Einführungssong in das Album an. Fast so eine Art Prolog, aber eben als vollausgereifter Song. Hättest du von „Time“ nur Prologue und another Heart Breaks gehört (ohne Kontext), hättest du vielleicht auch gesagt „wie langweilig“. (Livin Thing hat sein Urteil im Übrigen schon etwas revidiert, glaube ich.)
Fairerweise muss ich zu ‚Alone in the universe’ sagen, dass das ansonsten megaöde Patsche-Schlagzeug ja mit einem geradezu aufregenden 4/4-Takt mit neckischen Spielereien aufwartet, aber ansonsten:
Diesen Song hat er schon mehrfach in viel besseren Variationen geschrieben.Auf „Zoom“ war das Schlagzeug sicher nicht der aufregendste Part (wobei mich da gerade das Spiel von Ringo am wenigsten anspricht), ich muss aber auch sagen, dass der bollerige Lynne-Sound zu Zeiten von „Full Moon Fever“ oder Lift Me Up für meine Ohren äußerst cool wirkt. Und mir gefallen auch die von vielen kritisierten Schlagzeugeinwürfe auf When I Was A Boy“ recht gut. Manche sehen das zu sehr aus der Perspektive von Musikern, die komplizierte oder natürliche Schlagzeug-Elemente wollen.
Und dann dieser mumpfige Produktionsstil, den er über die Jahre hinweg immer mehr perfektioniert hat. Mir fiel ‚Night calls’ von Joe Cocker in dieser Hinsicht als erstes unangenehm auf – und das ist jetzt jetzt immerhin schon 24 Jahre her.
‚Long wave’ ist dahingehend natürlich die Krönung, aber als für sich abgeschlossenes Universum mag ich den Kurzplayer sehr.Ich weiss wohl, was du meinst, aber von dem paar Mal Hören von When I Was A Boy muss ich sagen, dass es eher klarer klingt. Bei den anderen Songs gab es bis jetzt doch nur Radiomitschnitte zu hören.
Nur – dann darf es doch auch mal wieder ganz anders werden. Machen andere doch auch. Sogar welche aus seinem Umfeld. Soll er sich vielleicht mal mit Herrn McCartney unterhalten. Was der gerade mit den Hollywood Vampires (‚Come and get it’) abgeliefert hat – Wahnsinn! Ich glaube nicht, dass Jeff dass gegenwärtig so toll hingekriegt hätte.
Na ja, McCartney hat zuletzt einige gute Alben gemacht, aber umwerfend innovativ finde ich selbst „New“ nicht. Manche Kollaborationen empfinde ich dann als „gewollt“ innovativ, aber nicht sehr überzeugend.
Und zum Abschluss noch eine Watsch’n: Ich empfinde das Albumcover als billig. So sehen die schlechten 5-Euro-Compilationen von Yes, Friends and Relatives aus, auf denen die Stücke drauf sind, auf die man eigentlich ganz gut verzichten kann. – Und ich liebe Yes!!
Das finde ich nicht. Das hätte ich getan, wenn wieder nur das Spaceship drauf wäre. Aber dieses Mal ist es eher wieder so wie nach OOTB, als das Logo wohl wieder aufgegriffen, aber in einen größeren BIldzusammenhang und anderen Kontext gestellt wurde. Irgendwo hat einer geschrieben, dass das Cover eine Landschaft in Wales/England und den jungen Jeff andeutet, dazu das Raumschiff, das praktisch seine musikalische Zukunft darstellt und zugleich auf ihn zurückstrahlt. Mein Gefühl ist schon, dass diese autobiographische Komponente ein Leitthema des Albums ist und bei mehreren Songs anklingt. Fazit: Sehr gelungenes Cover, was ich z.B. bei „Zoom“ nicht finde. Ich finde „Zoom“ sehr gelungen, aber das Spaceship ist nur dazu da, weil es die breite Masse mit ELO identifiziert, passt aber nicht zu Sound oder Aussage des Albums.
Und wenn jetzt wieder irgendeiner meint, ich sei ja kein richtiger Fan und soll mich halt verziehen, wenn mir das Neue alles nicht passt. – Nee, mache ich nicht!
Als mündige, kompetente und von mir hochgeschätzte Anhänger der einstmals coolsten Gruppe der Welt, haltet ihr doch wohl ein bisschen sentimentale und nicht böse gemeinte Kritik aus, nicht wahr? Ich bin seit Juli 1981 Hardcore-Fan und bedaure zutiefst, dass es mein überproduziertes, bombastisches, spaciges und ohrwurmiges ELO nicht mehr gibt.
Du wirst kein „Time2“ kriegen, aber einige hören bei dem Song „Alone In The Universe“ sogar Anklänge an „Time“ heraus und empfinden ihn als „lush“, sprechen die Synth Riffs und „sonics“ an. Ich habe ihn wie gesagt nicht gehört, aber so ein bisschen ein Zugeständnis an den alten Sound scheint es auf dem neuen Album doch durchaus zu geben?
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