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Phil Bates
Hier ein kleiner Auszug aus dem Manuskript zum 2. Teil meines Jeff Lynne -Buchs, der vielleicht nächstes Jahr erscheinen wird. Die Bedeutung von Phil Bates für das ELO erfährt darin eine ausführliche Würdigung.
Ein letzter beschleunigender Faktor mag dann noch gewesen sein, dass der ELO-Mastermind in seiner Heimat und im Zusammenhang mit den Ehrungen darauf aufmerksam gemacht wurde, wie dieser Tage so manche Tribute-Band versuchte, als das originale Electric Light Orchestra durchzugehen. Insbesondere „trickster“ Phil Bates, lange bei ELO Part Two und zuletzt mit The Music Of ELO oder ELO Klassik unterwegs, um die ELO-Songs live am Leben zu halten, war diesbezüglich zuletzt mehrfach negativ aufgefallen. Obgleich Bates wohl zurecht beteuerte, dass die falsche Plakatierung nicht seine Schuld sei, hielten sich andererseits die Bemühungen des „legendären Frontmanns“ (fragt sich bloß, von welcher Band?) in Grenzen, die Dinge klarzustellen. (Ähnlichkeiten mit anderen legendären Frontmännern bezüglich Bart und Haarwuchs waren wohl rein zufälliger Natur?) Jedenfalls wollte Jeff Lynne dem bunten Treiben nicht länger tatenlos zusehen und wies seine Anwälte an, in Kontakt mit Phil Bates zu treten und, wenn nötig, gegen den Missbrauch des ELO-Namens vorzugehen. Aber, um eine Weisheit aus dem Fußballerjargon zu entleihen, die Wahrheit liegt auf dem Platz, und so war der einfachste Weg, um zu zeigen, wo der Hammer hängt, sicher die eigene Rückkehr auf die Bühne.
Nur bei The Orchestra spielen übrigens noch Original-Mitglieder (wie oben genannt), aber Phil Bates hat ja seit längerem nichts mehr mit The Orchestra gemacht (zuletzt glaube ich 2011). Auch seine Rolle bei Part Two wird überbewertet dargestellt, denn die Konstante in der Band war immer Eric Troyer. Parthenon Huxley hat dann später eine wichtige Rolle als neuer Impuls-Geber gespielt. Selbst bei den Kompositionen, die beim zweiten Part-Two-Album Bates zugewiesen werden, kam später heraus, dass das Grundgerüst oft schon gestanden hat, bevor Bates zur Band hinzugestoßen war.
Ich bin prinzipiell immer gegen Schwarz-Weiss-Denken, und Phil Bates hat sicher seine Verdienste als Sänger. Sicher haben auch seine Konzerte mit den diversen Formationen als Tribute-Act ihre Berechtigung und Qualität. Aber was hier in den letzten Jahren abgeht in Sachen falscher Plakatierung, stößt mir dann doch recht sauer auf. Ich war auf diversen Konzerten und habe direkt mitbekommen, wie immer wieder vom ELO die Rede war. Und „Face The Music Germany“ hat mal einen Test gemacht und bei einem Phil Bates-Konzert die Konzertbesucher gefragt, ob sie die Bandmitglieder kennen würden. Viele glaubten tatsächlich, dass das ELO da spielen würde und hielten Bates tatsächlich für Jeff Lynne. Seufz.
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