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Das ELO mit Jeff Lynne hatte keinen Auftritt mit ganzem Orchester. Zu „Eldorado“-Zeiten waren mal einzelne Konzerte mit Orchester im Gespräch, kamen dann aber nicht zustande.
Zu Part Two: Ich bin zweifellos Jeff-Lynne-Fanatiker, aber ganz schwarz und weiss sollte man die Dinge doch nicht malen. Ich finde, Part Two ist ein Teil der ELO-Geschichte, und ohne Part Two wäre es wohl nie zu „Flashback“ oder „Zoom“ und den anderen Jeff-Projekten rund um ELO gekommen. Ich finde auch das erste Part-Two-Album durchaus noch als würdig im ELO-Kontext. Es sind da starke Songs dabei im Kompositionsstil von Jeff Lynne, und Thousand Eyes oder Honest Men sind gar auf dem kompositorischen Level des Meisters. Auch ist es eine neue Facette des ELO-Sounds im Sinne der typischen Weiterentwicklung: Dieses Mal eben gekreuzt mit etwas amerikanischem Rock und Heavy Rock. Gerade wer das symphonische Element liebt, wird sehr gut bedient, während die Keyboards vielleicht manchmal etwas billig klingen. Doch insgesamt ist es eine große Produktion, die denselben Ehrgeiz an den Tag legt wie zu Zeiten mit Jeff Lynne. Die ersten Konzerte von Part Two mit Orchester waren noch keine billigen Kirmesshows mit Volksfestcharakter, sondern noch ganz groß aufgezogen und absolut spektakulär. Auch die Australien-Tournee Mitte der Neunziger war ein absolutes Highlight. Das Konzept hätte aufgehen können, doch die Ardens hatten sich dieses Mal verspekuliert, und so wurde es zunehmend immer kleiner, auch wenn Stephan Galphas mit „Moment Of Truth“ noch einmal den großen Wurf versuchte. Dieses Album ist dann aber eher der Versuch, eine eigenständige Band in der Tradition von ELO zu sein, anstatt ELO fortzuführen, was tendenziell beim ersten Album der Versuch war. Persönlich finde ich, das zweite Album ist zu sehr Stückwerk und hätte besser sein können, aber viele Part-Two-Fans sehen es eher umgekehrt und mögen das zweite Part-Two-Album lieber. Das beste Werk der Part-Two-Leute war dann aber später das Orchestra-Album, welches wirklich ein hervorragendes Album ist, das zu keiner Zeit ELO ist, sondern eigenständig.
Hier noch zwei Soundbeispiele, Honest Men Live 1991 Birmingham (großartig) und Love For Sale, eine catchy B-Side.
http://www.youtube.com/watch?v=bZnHB4DKXh8
http://www.youtube.com/watch?v=eBZqLh2rlvg
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